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E&W 11/2021

Soziale Spaltung in Deutschland

Der Staat löse sein Versprechen des sozialen Aufstiegs durch Bildung in materieller Hinsicht kaum mehr ein, schreibt unser Gastkommentator. Die aktuelle E&W nimmt daher unter die Lupe, was arm und reich in Deutschland aktuell bedeutet.

Die „E&W“ hat den Landkreis Görlitz an der polnischen Grenze besucht. Das Einkommen der Menschen dort gehört statistisch zu den niedrigsten in Deutschland. An vielen Schulen und Kitas ist das Manko zu spüren. Ganz anders sieht es im hessischen Hochtaunuskreis aus: Die Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf/Taunus zeigt, wie gut Bildungseinrichtungen ausgestattet sein können, wenn Kommunen über die nötigen Finanzmittel verfügen. 

Die Ungleichheiten im Bildungssystem hängen auch mit Schwächen der föderalen Finanzierungsstrukturen zusammen. Die GEW schlägt daher die Reform des sogenannten Königsteiner Schlüssels sowie die Einführung eines Sozialindex und ein gerechteres Steuersystem vor.„Anstatt Bildung als Weg aus der Armut zu verkaufen und ihr damit einen rein nutzenmaximierenden Ballast aufzuladen, sollte die Politik lieber dafür sorgen, dass kein Mensch mehr in Armut leben muss“, fordert „E&W“-Gastkommentator Christian Baron.

Die Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums der vergangenen Jahrzehnte wirkte sich besonders negativ auf die Lebenssituation der Kinder aus sozial benachteiligten Familien aus. Unterdessen tun sich die Wirtschafts- und Sozialforschung sowie die Statistik heute schwer damit, zu definieren, wer als arm und wer als reich gilt. Wie sich die gesellschaftliche Spaltung eindämmen lässt – dazu forscht Professor Andreas Reckwitz, Soziologe an der Humboldt-Universität Berlin. 

Zum Thema Steuern gibt es derweil auch Unterrichtsmaterialien des Netzwerks Steuergerechtigkeit.

Weitere Themen in der Novemberausgabe der „E&W“: