Der Pädagogikprofessor Fritz Reheis plädiert für eine Entschleunigung von Schulen und Hochschulen. Aktuell praktizierten Schüler und Studierende ein "Bulimielernen", kritisiert er: "Hinunterschlingen, Herauskotzen und Vergessen."
Andere Bildungsexperten kritisieren zu starre Zeitstrukturen an Schulen. "Wann ein Schüler etwas verstanden hat, richtet sich nicht nach der Schulklingel", ist ein Argument. Je heterogener die Schüler seien, desto unterschiedlicher sei auch das Lerntempo.
Die Kitas der Sozialakademie am Standort Sachsen haben ihre zeitlichen Abläufe verändert. Die Kinder können selbst entscheiden, wann sie essen oder sich ausruhen möchten. Ziel ist es, "besser zu lernen, uns auf die kindlichen Bedürfnisse einzulassen".
Hochschullehrkräfte haben derweil immer weniger Zeit für Forschung und Lehre. Stattdessen nimmt der Aufwand für Verwaltungsaufgaben zu. Angestellte wissenschaftliche MitarbeiterInnen klagen zugleich weiter über unsichere Perspektiven.
Seitdem die Hochschulen auf Bachelor- und Master-Studiengänge umgestellt haben, ist auch der Leistungsdruck auf Studierende gestiegen. Zittau-Görlitz leistet Pionierarbeit: mit einem in Deutschland einmaligen Hochschulsozialarbeiter.