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Zittau-Görlitz beschäftigt ersten Hochschulsozialarbeiter

Seitdem die Hochschulen auf Bachelor- und Master-Studiengänge umgestellt haben, ist der Leistungsdruck auf Studierende gestiegen. Zittau-Görlitz leistet jetzt Pionierarbeit: mit einem in Deutschland einmaligen Hochschulsozialarbeiter.

Die Hochschule Zittau-Görlitz mit ihren rund 3.200 Studierenden hat in einem bundesweit bisher einmaligen Projekt einen Sozialarbeiter angestellt. "An einer kleinen Hochschule wie unserer bekommen wir viel eher Einblick in die Lebenswelten der Studierenden", sagt Soziologe Andreas Markert, Prodekan der Fakultät Sozialwissenschaften. "Wir sind viel näher an den Sorgen und Problemen junger Menschen dran."

Und die sind mitunter alarmierend: Verschiedene Studien hätten seit einigen Jahren zunehmende psychische Belastungen und soziale Probleme bei Studierenden aufgezeigt, sagt Markert. Angesichts der Stress- und Belastungssymptome hätten diese auch einen größeren psychosozialen Beratungs- und Unterstützungsbedarf. Dem habe sich die Hochschule mit dem Beratungsangebot für schwierige Studien- und Lebenslagen gestellt und eine eigenständige, professionelle sozialpädagogische Anlaufstation für alle Studierenden und andere Hochschulangehörige geschaffen. Finanziert wird die halbe Stelle bis 2020 aus Hochschulpakt-Geldern des Freistaates Sachsen.

Der Diplom-Sozialarbeiter Sandro Hänseroth bietet offene Kontaktzeiten dienstags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr an – aber er geht auch dorthin, wo man sich trifft: in Mensen, Clubs, Hörsäle und auf den Campus. Er kommt mit den Menschen ins Gespräch, stellt Beratungsangebote vor und bietet seine Hilfen an. "Mehr als die Hälfte der jungen Frauen und Männer fühlt sich gestresst und erschöpft", sagt Hänseroth. "Depressive Erkrankungen und psychosomatische Beschwerden nehmen zu." Hinzu kommen Drogenprobleme – weil sich immer mehr junge Menschen mit Crystal Meth gegen Verstimmungen und Kraftlosigkeit stemmen, um geforderte Leistungen zu bringen.

Der Artikel von Sven Heitkamp ist in voller Länge in der Februarausgabe der "E&W" nachzulesen.