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"Die Kinder sollen ihrem eigenen Tempo folgen"

Die Kitas der Sozialakademie am Standort Sachsen haben ihre Abläufe verändert. Die Kinder können selbst entscheiden, wann sie essen oder sich ausruhen möchten. Ziel ist es, "besser zu lernen, uns auf die kindlichen Bedürfnisse einzulassen".

Der Personalschlüssel für Kitas in Thüringen basiert auf einer Öffnungszeit von neun Stunden. Doch fast alle Kitas haben 10 bis 11,5 Stunden geöffnet, den Eltern zuliebe. Die Folge: Wenn Fachkräfte ihre Arbeitsstunden in längere Öffnungszeiten stecken müssen, bleibt weniger Zeit für pädagogische Arbeit.

Fachkräfte in sächsischen Kita-Einrichtungen haben laut Kitagesetz auch keine Vor- und Nachbereitungszeiten für ihre pädagogische Arbeit. Hagen Gneuss, Leiter der Thüringer Sozialakademie gGmbH (TSA) am Standort Dresden, die acht Einrichtungen im Bundesland Sachsen, sagt: "Die Behörden unterschätzen die Bedeutung des Faktors Zeit in der Bildung völlig."

In den vergangenen zwei, drei Jahren haben die Einrichtungen der Sozialakademie am Standort Sachsen daher "den Arbeitsalltag durch bedürfnisorientierte Pädagogik" verändert. Zwischen 11.30 und 13 Uhr dürfen die Kinder selbst entscheiden, wann sie essen möchten. In Ruheraum können sie sich ausruhen, wann sie wollen. Die Kinder sollen ihrem eigenen Tempo folgen. "Wir müssen noch besser lernen, uns auf die kindlichen Bedürfnisse einzulassen. Dadurch wird auch der Arbeitsalltag in der Kita entschleunigt.“

Die Reportage von Anja Dilk ist in voller Länge in der Februarausgabe der "E&W" abgedruckt.