Technologien entwickeln sich in rasender Geschwindigkeit: Wearables, digitale Implantate und fahrerlose Autos sind längst keine Science Fiction mehr. Die gesellschaftliche Diskussion über den Wert dieser Innovationen stehe derweil erst am Anfang, betont DGB-Chef Reiner Hoffmann. Bei vielen Lehrkräften erhöht der zunehmende Einsatz digitaler Medien die Stressbelastung. Die zentrale Frage für Betriebs- und Personalräte ist nach Ansicht der GEW-Tarifexpertin Katharina Bockelmann: Wie kann es gelingen, die Beschäftigten effektiv zu schützen?
Der Politikwissenschaftler Klaus Pickshaus befürchtet unter dem Stichwort Industrie 4.0 auch eine "Rationalisierungsstrategie" sowie eine Ausweitung prekärer Jobs. Er ruft die Gewerkschaften dazu auf, eine Reformagenda 4.0 zu entwickeln. Der Leiter des Projektes Arbeit der Zukunft beim DGB-Bundesvorstand, Oliver Suchy, betont trotz aller Skepsis: "Das Gute ist aber, dass wir am Anfang eines Prozesses stehen, der gestaltet werden kann."
Bildung und Weiterbildung müssen nach Einschätzung von Experten mit der komplexen Weiterentwicklung der Arbeitswelt mithalten. Arbeitsstaatssekretär Thorben Albrecht will der Weiterbildung "größeres Gewicht" zukommen lassen. Auch der Soziologe Gerhard Bosch warnt: Aus eigener Kraft schafften viele den Sprung in die neuen Aufgaben nicht. Dem Gesamtpersonalrat der LehrerInnen im Main-Kinzig-Kreis ist es immerhin gelungen, die Kommunikation mit elektronischen Medien an Schulen zu regeln. Eine Dienstvereinbarung, die seit Mai 2015 für alle Schulleitungen bindend ist, regelt unter anderem, dass Lehrkräften eine dienstliche E-Mail-Adresse zur Verfügung gestellt werden muss.