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Lehrkräfte unterrichten oft fachfremd

Umfragen zufolge unterrichten in der Primarstufe im Durchschnitt rund 17 Prozent der befragten Deutsch- und ungefähr 27 Prozent der Mathematiklehrkräfte fachfremd. Auch an weiterführenden Schulen ist der Anteil erheblich.

Der Ländervergleich 2012 des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) weist für die Sekundarstufe I – außer Gymnasien – für Mathematik 15 Prozent fachfremd unterrichtende Lehrkräfte, für Biologie knapp 13 Prozent, für Chemie 10 Prozent und für Physik 18 Prozent nach. Dabei unterscheiden sich die Bundesländer erheblich. So ist der Anteil der fachfremd unterrichtenden Mathematiklehrkräfte im Mittel in Bremen mit 36,4 Prozent am höchsten, in Thüringen mit 1,9 Prozent am niedrigsten.

Fachfremd unterrichtende Lehrkräfte in der Sekundarstufe I:

PhysikMathematikBiologieChemie
18 Prozent15 Prozent13 Prozent10 Prozent

Wenn Lehrkräfte fachfremd unterrichten, hat das weitreichende Folgen: Die Vielfalt der Methoden leidet, leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler werden häufig zu wenig gefördert und nicht zuletzt steigt die Belastung der Pädagoginnen und Pädagogen.

"Die Bildungspolitik ist dringend gefordert gegenzusteuern – durch gezielte Werbung bei den Lehrkräften in spe, bestimmte Fächer zu studieren, sowie die Einstellung von mehr Pädagoginnen und Pädagogen, um Ausfälle zu kompensieren", fordert Sylvia Schütze, Leiterin der Geschäftsstelle der Zeitschrift „DDS – Die Deutsche Schule“, in der Aprilausgabe der "E&W".