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Neue Lernmedien

54 Prozent nutzen digitale Materialien

Immer mehr Schülerinnen und Schüler sowie Studierende nutzen audiovisuelle Medien, Onlinelernsoftware und elektronische Lehrbücher. Der GEW reicht dies allein aber nicht: Sie fordert unter anderem mehr Endgeräte für Lehrkräfte.

Auch wenn Deutschland beim digitalen Lernen weiter hinterherhinkt, nutzen immer mehr Schülerinnen und Schüler sowie Studierende ab 16 Jahren digitales Lernmaterial. Im 1. Quartal 2019 verwendeten mehr als die Hälfte (54 Prozent) von ihnen audiovisuelle Medien, Onlinelernsoftware und elektronische Lehrbücher, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Im Jahr 2015 hatte der Anteil noch bei 41 Prozent gelegen.

Rund ein Drittel (35 Prozent) kommunizierte im 1. Quartal 2019 mit Lehrkräften oder anderen Lernenden über Lernplattformen oder -portale (2015: 27 Prozent). 11 Prozent absolvierten in diesem Zeitraum einen Onlinekurs (2015: 6 Prozent). Von den Schülerinnen und Schülern im Alter von 10 bis 15 Jahren nutzten 32 Prozent digitales Lernmaterial. 8 Prozent tauschten sich mit Lehrkräften oder anderen Lernenden über entsprechende Plattformen oder Portale aus.

GEW fordert dienstliche Endgeräte

Angesichts der unzureichenden Möglichkeiten des Onlinelernens während der Corona-Krise plädierte die GEW jüngst für einen Masterplan, der das professionelle Arbeiten der Lehrkräfte unter Berücksichtigung des Datenschutzes unterstütze. Konkret fordert die Bildungsgewerkschaft dienstliche Endgeräte und eine dienstliche Mailadresse für alle Lehrkräfte. Bisher nutzen 90 Prozent laut Zwischenergebnis einer repräsentativen, noch nicht veröffentlichten GEW-Studie private Endgeräte, ein Großteil besitzt lediglich private Mailadressen.

Darüber hinaus verlangt die GEW mehr Fortbildungsangebote zur Nutzung digitaler Tools für Lehrkräfte. „Wir brauchen einen öffentlich finanzierten und verantworteten Kompass für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen, der Materialien, Apps und Tools bewertet und empfiehlt“, sagt GEW-Schulexpertin Ilka Hoffmann. Der Staat müsse verstärkt in die Entwicklung sicherer, öffentlicher und kommerzfreier IT-Dienstleistungen und Unterrichtsressourcen investieren, statt Plattformlösungen von Privatunternehmen zu fördern.