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Corona-Krise

GEW regt Masterplan zur Digitalisierung der Schulen an

Die Corona-Krise macht die Probleme des digitalen Lehrens und Lernens überdeutlich. Die GEW fordert daher, den Digitalpakt endlich zügig umzusetzen. Sie schlägt einen Masterplan vor, der auch den Datenschutz ernst nimmt.

Foto: Pixabay / CC0

Angesichts der unzureichenden Möglichkeiten des Onlinelernens während der Corona-Krise drückt die GEW bei der digitalen Weiterentwicklung der Schulen aufs Tempo. Die Bildungsgewerkschaft plädiert für einen Masterplan, der das professionelle Arbeiten der Lehrkräfte unter Berücksichtigung des Datenschutzes unterstützt. „Das Schulsystem ist auf Onlinelernen und einen flächendeckenden Einsatz digitaler Medien und Tools nicht gut vorbereitet. Jetzt rächt sich, dass die Ausstattung der Schulen und Lehrkräfte zu langsam lief und der Digitalpakt Schule nur im Schneckentempo in Gang kam“, sagte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule, am Dienstag in Frankfurt am Main. 

Lehrkräfte nutzen private Technik

Konkret fordert die GEW dienstliche Endgeräte und eine dienstliche Mailadresse für alle Lehrkräfte. Bisher nutzen 90 Prozent laut Zwischenergebnis einer repräsentativen, noch nicht veröffentlichten GEW-Studie private Endgeräte, ein Großteil besitzt lediglich private Mailadressen. Dies löse Datenschutzprobleme aus. „Nur die Hälfte der Lehrkräfte sagt, dass der Datenschutz an ihrer Schule grundsätzlich geregelt sei. Wir brauchen aber juristische Sicherheit für alle Lehrerinnen und Lehrer“, betonte Hoffmann.

„Wir brauchen einen öffentlich finanzierten und verantworteten Kompass für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen, der Materialien, Apps und Tools bewertet und empfiehlt.“ (Ilka Hoffmann)

Darüber hinaus bekräftigte die GEW ihre Forderung nach mehr Fortbildungsangeboten zur Nutzung digitaler Tools für Lehrkräfte. „Wir brauchen einen öffentlich finanzierten und verantworteten Kompass für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen, der Materialien, Apps und Tools bewertet und empfiehlt“, sagte die GEW-Schulexpertin. Der Staat müsse verstärkt in die Entwicklung sicherer, öffentlicher und kommerzfreier IT-Dienstleistungen und Unterrichtsressourcen investieren, statt Plattformlösungen von Privatunternehmen zu fördern.