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Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst

Der Kampf um Aufwertung geht weiter!

Die Arbeitgeber verspielen ihre Chance auf eine schnelle Einigung – GEW und ver.di fordern eine echte Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst. So lief der Verhandlungsauftakt.

Am Freitag, 25. Februar nahmen Gewerkschaften und Arbeitgeber die Verhandlungen über die tariflichen Eingruppierungsregelungen für die kommunal Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst wieder auf. Die GEW fordert, gemeinsam mit ver.di, die für die DGB-Gewerkschaften die Verhandlungen führt, von den Arbeitgebern echte Anerkennung und Wertschätzung statt nur lobender Worte. In wesentlichen Punkten wie der Festlegung von Vor- und Nachbereitungszeiten der pädagogischen Arbeit zeigten die Arbeitgeber keine Bereitschaft für ein Entgegenkommen.

„Wertvolle Arbeit verdient auch echte Aufwertung!“ (Doreen Siebernik)

Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit kritisierte den Unwillen der Arbeitgeber: „Die Arbeitgeber meinen, lobende Worte sind genug Wertschätzung für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Das reicht nicht. Wertvolle Arbeit verdient auch echte Aufwertung!“ Die GEW ruft ihre Mitglieder dazu auf, sich zur Unterstützung der gewerkschaftlichen Forderungen an der Social-Media-Mitmachkampagne „Wir sind die Profis“ zu beteiligen.

Der anspruchsvolle Job der pädagogischen Fachkräfte im Sozial- und Erziehungsdienst muss in der Öffentlichkeit stärker wertgeschätzt werden. Dafür kämpft die GEW mit der Kampagne „Wir sind die Profis“.

Die GEW setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, die Sozial- und Erziehungsberufe aufzuwerten. Die Ziele sind, bessere Rahmenbedingungen für die soziale Arbeit zu schaffen, Kita-Qualitätsgesetze einzuführen, eine hochwertige Ausbildung für alle Sozialberufe und eine angemessene Finanzierung der Einrichtungen zu ermöglichen. Denn nur so bleibt das Berufsfeld attraktiv und junge Menschen können für die herausfordernde Tätigkeit gewonnen werden.

Details und Erklärungen zu allen Forderungen findest du hier: Forderungen der Gewerkschaften

GEW-Tarifchef Daniel Merbitz kommentierte den historischen Moment der Verhandlungen: „Heute auf den Tag genau vor sieben Jahren, am 25. Februar 2015, begann in Hannover die bisher letzte Tarifrunde zur Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe. Damals haben ver.di und GEW gemeinsam in einem langen Arbeitskampf wichtige Schritte für eine Aufwertung erreicht. Doch weitere Schritte sollten folgen. Jetzt ist es an der Zeit, die längst überfälligen Verhandlungen aufzunehmen.“

Die Gewerkschaften fordern:

  • Bessere Arbeitsbedingungen
  • Finanzielle Aufwertung
  • Mehr Zeit für Qualität in der Arbeit

In der Tarifrunde für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst 2022 geht es um einen weiteren Schritt zur Aufwertung der Tätigkeit in Kitas, sozialen Einrichtungen und in der Behindertenhilfe. Es geht um eine bessere Eingruppierung und bessere Arbeitsbedingungen für die kommunal Beschäftigten im Geltungsbereich des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD). 2015 und 2009 kämpfte die GEW gemeinsam mit ver.di für die Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst. In den Tarifverhandlungen konnten sie für die Beschäftigte spürbare Verbesserungen erreichen. Dennoch blieben viele Forderungen offen. 2020 sollten die Verhandlungen fortgesetzt werden, pausierten jedoch pandemiebedingt. „Die vergangenen zwei Jahre haben nochmals verdeutlicht, dass die Beschäftigten auch in herausfordernden Zeiten einen klasse Job machen. Sie sind Profis und verdienen dafür mehr Anerkennung, die sich auch im Einkommen spiegeln muss“, sagte Siebernik.

Die Verhandlungen werden am 21./22. März 2022 fortgesetzt.