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4. Internationale Weltfrauenkonferenz

„Wir haben die Macht, etwas zu verändern“

Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern hat Gewerkschafterinnen bei der Internationalen Frauenkonferenz der Bildungsinternationale dazu aufgerufen, ihren großen Anteil in der Bildungsarbeit noch stärker zu nutzen, um Einfluss zu nehmen.

Teilnehmerinnen der Weltfrauenkonferenz: In vielen Teilen der Welt gibt es in den Gewerkschaften mehr Frauen als Männer. (Foto: GEW/ Carmen Ludwig).

Gewerkschafterinnen aus der ganzen Welt sind vom 13. bis 16. Juni zur 4. Weltfrauenkonferenz der Bildungsinternationalen (BI) zusammengekommen. Unter dem Motto „Die Macht der Frauen für den Wandel nutzen“ berieten sie über Ideen, Erfahrungen und Strategien zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in und durch Bildungsgewerkschaften. Auch die GEW-Vorsitzende Maike Finnern nahm an einem Online-Panel teil.

„ An vielen Orten, von denen aus wir an der Konferenz teilnehmen, ist die Macht der Bildungsgewerkschaft die Macht der Frauen.“ (Susan Hopgood)

„Wenn wir auf dieser Konferenz darüber nachdenken und diskutieren, was es bedeutet, von ‘Frauenmacht’ zu sprechen, sollten wir nicht vergessen, dass wir ein Beruf sind, der in den meisten Regionen weitgehend von Frauen dominiert wird. An vielen Orten, von denen aus wir an der Konferenz teilnehmen, ist die Macht der Bildungsgewerkschaft die Macht der Frauen“, betonte BI-Präsidentin Susan Hopgood in ihrer Eröffnungsrede.

„Wir haben die Macht, jede einzelne von uns, etwas zu verändern.“ (Maike Finnern)

Auch die GEW-Vorsitzende betonte den großen Anteil von Frauen in Bildungsorganisationen. „Sie sind verantwortlich für die Bildung der Kinder und Jugendlichen, sie ermöglichen Teilhabe an der Gesellschaft, sie vermitteln Fähigkeiten zur Gestaltung der Gesellschaft, sie erziehen Kinder und Jugendliche, und sie ermöglichen letztlich auch einen Großteil von Frauenerwerbstätigkeit“, sagte Finnern. „Wir haben die Macht, jede einzelne von uns, etwas zu verändern.“ Sie rief dazu auf, diese Macht zu nutzen, um Arbeitsbedingungen, gemeinsam mit der Gewerkschaft, aber auch eine ganze Gesellschaft zu ändern. Frauen müssten sich dieser Macht noch mehr bewusst sein. „Lasst uns unsere gesellschaftliche Macht, die wir haben, auch wirklich nutzen“, appellierte die Gewerkschaftschefin. 

Im Plenum war debattiert worden, was Macht vor dem Hintergrund des Konferenzthemas für die einzelnen Teilnehmerinnen bedeute, welche Ratschläge sie anderen Frauen in Bildungsgewerkschaften geben würden, und welche Veränderung Bildungsgewerkschaften mit ihrer kollektiven Macht erreichen sollten.

Neben Finnern sprachen Haldis Holst, stellvertretende Generalsekretärin der BI, Sonia Alesso, Generalsekretärin der argentinischen Gewerkschaft CTERA, Nadine Molloy, Vorstandsmitglied der jamaikanischen Lehrergewerkschaft JTA,  und Marjolaine Perreault, Generaldirektorin des Zentralverbandes der Gewerkschaften Quebecs (CSQ).

Frauen vielerorts in der Mehrzahl

An den vier Konferenztagen diskutieren die Gewerkschafterinnen über Themen wie die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Pandemie auf Gewerkschaften und im Bildungswesen, die Herausforderungen, mit denen Lehrerinnen und Schülerinnen in Konfliktsituationen konfrontiert sind, sowie junge Frauen, die das Engagement für Klimagerechtigkeit vorantreiben.

Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation ist eine der größten Veränderungen innerhalb der Gewerkschaften eine Zunahme der Frauenmitgliedschaft. In vielen Teilen der Welt gibt es in den Gewerkschaften bereits mehr Frauen als Männer.