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Tarifrunde Länder 2023

„Wir brauchen deutliche Gehaltserhöhungen“

Bei der Länder-Tarifrunde geht es um die allgemeine Lohnerhöhung für rund 2,5 Millionen Beschäftigte bei den Bundesländern. Wir fordern in der Länder-Tarifrunde ein, was du verdienst! Das sind die heute vorgestellten Forderungen.

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern in der Länder-Tarifrunde insgesamt 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr Gehalt monatlich für die Beschäftigten der Länder. Der Tarifabschluss soll eine Laufzeit von einem Jahr haben. Das teilte die GEW heute in Berlin mit.

„Wir brauchen deutliche Gehaltserhöhungen.“ (Maike Finnern)

Die Inflation habe den Beschäftigten in den vergangenen zwei Jahren seit dem bisher letzten Tarifabschluss „einen Rucksack gepackt, für den die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jetzt Entlastung brauchen,“ erklärte GEW-Chefin Maike Finnern bei der Pressekonferenz der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in Berlin. „Wir brauchen deutliche Gehaltserhöhungen. Die Preise steigen aktuell zwar etwas langsamer, aber die Inflation macht keine Pause. Die Lebenshaltungskosten nagen kräftig am Einkommen: Essen, Trinken, Miete. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst spüren die wachsenden Kosten in ihrem Geldbeutel“, erklärte Finnern.

Die Gewerkschaften wollen sich beim Abschluss an dem Kompromiss der Tarifrunde für Bund und Kommunen im Frühling orientieren. Dieser habe „Maßstäbe gesetzt, an dem sich die Länderarbeitgeber orientieren müssen,“ so GEW-Chefin Finnern.

Dramatischem Fachkräftemangel entgegen wirken

Finnern hob besonders den Einsatz der Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagogen und Schulsozialarbeiterinnen auf Länderebene, der Lehrkräfte im Schuldienst sowie der pädagogischen Fachkräfte in Kitas, Horten und im Ganztag, abe auch des wissenschaftlichen Personals an Hochschulen hervor. Sie alle seien hoch motiviert und engagiert. Sie hätten in den jüngsten Krisen gezeigt, welche gesellschaftliche Bedeutung ihre Arbeit in Schulen, Kitas und Hochschulen hat. Gerade der dramatische Lehr- und Fachkräftemangel an den Schulen bringe viele Pädagoginnen und Pädagogen ans Limit. „Da muss dann zumindest das Gehalt stimmen – auch und gerade um viel mehr junge Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen“, betonte die GEW-Vorsitzende. Sie machte sich zudem für die studentischen Beschäftigten stark: „Abgesehen von Berlin gibt es für diese jungen Leute keinen Tarifvertrag. Das muss sich ändern. Wir wollen einen TV Stud!“

Hohe Steuereinnahmen der Länder

„Die Länder können sich über steigende Steuereinnahmen freuen,“ nahm Finnern die Länderchefinnen und -chefs in die Pflicht. Sie seien nun in der Verantwortung, einen Beitrag zu leisten, „die Wirtschaft durch Gehaltssteigerungen und Investitionen wieder anzuschieben“.

Drei Verhandlungsrunden

Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder sind insgesamt drei Verhandlungsrunden geplant. Der Verhandlungsauftakt findet am 26. Oktober in Berlin statt. Die zweite Runde ist am 2. und 3. November und die dritte und voraussichtlich letzte Runde ist am 7. und 8. Dezember 2023 geplant.

Bei der Länder-Tarifrunde geht es um rund 2,5 Millionen Beschäftigte bei den Bundesländern. Die GEW vertritt dabei vor allem Lehrkräfte, Pädagogische Fachkräfte in Kitas, Horten und im Ganztag, Schulsozialarbeiter*innen sowie Beschäftigte in den Heimsonderschulen und Personal an Hochschulen. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).