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Abschluss bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienste der Länder

Insgesamt 8 Prozent – mit Verbesserungen für Lehrkräfte und Erzieherinnen

Drei Tage – so lange haben sich die bis zuletzt zähen Verhandlungen mit den Arbeitgebern hingezogen. Am Ende steht: insgesamt 8 Prozent mehr für die Beschäftigten. Für Lehrkräfte und Erzieherinnen im TV-L gibt es Besonderheiten.

Als „ordentlichen Abschluss“ hat die GEW das Tarifergebnis für die im öffentlichen Dienst der Länder Beschäftigten bezeichnet. Die Gehälter steigen in drei Schritten um 8 Prozent, darin enthalten ist eine soziale Komponente von 240 Euro über die Vertragslaufzeit von 33 Monaten. Der Verdienst von Berufsanfängern wird überproportional erhöht. „Mit der Einigung in mehreren komplexen Themenbereichen auf ein Gesamtpaket haben Gewerkschaften und Arbeitgeber gezeigt, dass sie ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht geworden sind. Das Ergebnis stärkt die Attraktivität des öffentlichen Dienstes“, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Samstag in Potsdam nach Abschluss der Tarifverhandlungen.

„Die Angleichungszulage der angestellten Lehrerinnen und Lehrer erhöht sich um 75 auf 105 Euro. Damit ist ein wichtiger Schritt in Richtung Paralleltabelle getan - auch wenn sich die GEW noch mehr gewünscht hätte.“ (Marlis Tepe)

Als Teil des Pakets gebe es über die Gehaltssteigerungen hinaus Verbesserungen für viele Lehrkräfte. „Die Angleichungszulage der angestellten Lehrerinnen und Lehrer erhöht sich um 75 auf 105 Euro. Damit ist ein wichtiger Schritt in Richtung Paralleltabelle getan - auch wenn sich die GEW noch mehr gewünscht hätte. Aber jetzt gibt es eine verbindliche Vereinbarung über den Weg, wie die Paralleltabelle endgültig erreicht wird“, sagte Tepe.

Die Gewerkschaften konnten sich zudem bei einem zentralen Thema in der Tarifrunde durchsetzen: Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienste der Länder arbeiten ab dem 1. Januar 2020 zu den gleichen Gehaltsbedingungen wie ihre Kolleginnen und Kollegen in Bund und Kommunen. Das bedeutet für die Beschäftigten deutlich mehr Geld im Portemonnaie. „Das ist ein deutliches Zeichen der Anerkennung der gesellschaftlich wichtigen Arbeit, die Erzieherinnen sowie Sozialarbeiter und  Sozialpädagogen leisten“, so Tepe.

Die kommunalen Eingruppierungsvorschriften und die besondere Entgelttabelle für den Sozial- und Erziehungsdienst (S-Tabelle des TVöD) werden in den Tarifvertrag der Länder (TV-L) übernommen. Diese Tabelle hat andere Entgeltgruppen, andere Werte und andere Stufenlaufzeiten. Sie bringt für alle großen Beschäftigtengruppen im Sozial- und Erziehungsdienst Verbesserungen. Weitere Infos gibt die GEW in den Fragen und Antworten zum Tarifabschluss.

Der Tarifabschluss zusammengefasst:

  • Rückwirkend zum 1. Januar 2019: 3,2 Prozent (inkl. Mindestbetrag 100 Euro)
  • Ab 1. Januar 2020: 3,2 Prozent (inkl. Mindestbetrag 90 Euro)
  • Ab 1. Januar 2021: 1,4 Prozent (inkl. Mindestbetrag 50 Euro)
  • Darin enthalten sind außerdem größere Erhöhungen der Stufe 1: 4,5 Prozent zum 1. Januar 2019, 4,3 Prozent zum 1. Januar 2020 sowie 1,8 Prozent zum 1. Januar 2021
  • Das sind insgesamt 8 Prozent bei 33 Monaten Laufzeit des Tarifvertrags.
  • Erhöhung der Angleichungszulage für angestellte Lehrkräfte von bisher 30 auf 105 Euro.
  • Angleichung der Gehälter im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder an das Niveau von Bund und Kommunen

Die Erhöhungen im ausgehandelten Tarifabschluss können in den Entgelttabellen sehr unterschiedlich ausfallen. Die GEW gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Tarifabschluss. Dort gibt es auch die Möglichkeit zu kommentieren.