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Schulen in der Coronapandemie

Jetzt muss dringend gehandelt werden!

Noch weiß man nicht, wie es mit der Delta-Variante des Coronavirus weitergeht. Klar ist aber: Auch nach den Ferien werden Hygienekonzepte, Tests und Masken wichtig sein. Jetzt gilt es, die Schulen endlich krisenfest zu machen.

Kampf gegen Corona: Hygienestrategien und Masken werden auch weiter eine wichtige Rolle spielen. (Foto: Pixabay/CCO)

Trotz sinkender Coronazahlen in Deutschland gibt es verstärkt Sorgen wegen der möglicherweise gefährlicheren Delta-Variante des Coronavirus. Expertinnen und Experten aus Medizin und Wissenschaft mahnen, auf eine mögliche vierte Welle vorbereitet zu sein. „Welche Auswirkungen das Delta-Virus auf das kommende Schuljahr haben wird, lässt sich heute noch nicht seriös voraussagen“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). In Bundesländern wie Baden-Württemberg und Bayern beginnt das neue Schuljahr beispielsweise erst Mitte September.

„Der Schutz der Gesundheit aller hat auch in der Schule Vorrang.“ (Maike Finnern)

Die GEW machte auch klar, sie wünsche sich – wie Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern – „so schnell wie möglich wieder mehr ‚Normalität‘, das bedeutet in erster Linie Präsenzunterricht für alle“. Dabei gelte aber: „Der Schutz der Gesundheit aller hat auch in der Schule Vorrang. Auch nach den Ferien werden Hygienekonzepte wie eine Teststrategie und Masken eine wichtige Rolle spielen, um eine Ausbreitung der Delta-Variante zu unterbinden“, sagte die neue GEW-Chefin.

Die Richtschnur für die Maßnahmen in der Schule sollen nach Ansicht der GEW die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sein. Dafür schlägt die GEW ein Fünf-Punkte-Programm vor:

5-Punkte-Programm zum Gesundheitsschutz an Schulen
Ab der 5. Klasse muss das gesellschaftliche Abstandsgebot von 1,5 Metern gelten. Dafür müssen Klassen geteilt und zusätzliche Räume beispielsweise in Jugendherbergen gemietet werden.
Um die Schulräume regelmäßig zu lüften, gilt das Lüftungskonzept des Umweltbundesamtes. Können die Vorgaben nicht umgesetzt werden, müssen sofort entsprechende Filteranlagen eingebaut werden.
Die Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler muss endlich beschleunigt werden. Flächendeckend müssen eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur geschaffen und IT-Systemadministratoren eingestellt werden. Zudem müssen die Länder Sofortmaßnahmen zur digitalen Fortbildung der Lehrkräfte anbieten.
Für die Arbeitsplätze in den Schulen müssen Gefährdungsanalysen erstellt werden, um Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler besser zu schützen.
Transparenz schaffen: Kultusministerien und Kultusministerkonferenz müssen zügig ihre Planungen umsetzen, wöchentlich Statistiken auf Bundes-, Landes- und Schulebene über die Zahl der infizierten sowie der in Quarantäne geschickten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu veröffentlichen. „Wir brauchen eine realistische Datenbasis, um vor Ort über konkrete Maßnahme zu entscheiden“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. 

Übersicht: Alles, was sich an Bildungseinrichtungen mit Blick auf den Gesundheitsschutz in Corona-Zeiten ändern muss.

Schulen endlich krisenfest machen

Nicht nur angesichts der unklaren Entwicklung der Coronapandemie durch weitere Mutationen mahnte Maike Finnern: „Zudem muss jetzt dringend gehandelt werden, beispielsweise müssen Klassenräume mit Filtergeräten ausgestattet werden. Schulen müssen endlich krisenfest gemacht werden, das beinhaltet Investitionen in Gebäude und Infrastruktur genauso wie mehr Personal für kleinere Klassen.“ Für die GEW ist ganz klar, dass die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zum Schulunterricht auch weiter ihre Gültigkeit besitzen.