Dramatischer Lehrermangel im ganzen Land
GEW und Campact übergeben Petition an die KMK
Weit über 140.000 Unterschriften hat das 15-Punkte-Programm der GEW gegen den Lehrkräftemangel erreicht. Die GEW bietet der KMK nun Gespräche an.
Weit über 140.000 Unterschriften hat die Petition Wir brauchen #Mehr Lehrkräfte erzielt, um auf die akute Personalnot an Schulen aufmerksam zu machen. Nun haben die GEW und die Kampagnen-Organisation Campact der Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Katharina Günther-Wünsch (CDU), die Petition für das 15-Punkte-Programm der Bildungsgewerkschaft gegen den Lehrkräftemangel übergeben.
„Der Lehrkräftemangel ist in ganz Deutschland dramatisch.“ (Maike Finnern)
„Der Lehrkräftemangel ist in ganz Deutschland dramatisch. Zehntausende Stellen sind gar nicht oder mit nicht vollständig ausgebildeten Lehrkräften besetzt. Die Mangelsituation bringt die Pädagoginnen und Pädagogen zunehmend ans Limit. Jetzt müssen schnell wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um den Teufelskreis aus Belastung wegen des Lehrkräftemangels und des Lehrkräftemangels aus Überlastung zu durchbrechen. Wir bieten der KMK und den Kultusministerien der Länder Gespräche auf der Grundlage unseres 15-Punkte-Programms an“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern während der Unterschriftenübergabe im Rahmen der 383. Kultusministerkonferenz am Donnerstag in Berlin.
„Die Folgen sind schon jetzt fatal.“ (Maike Finnern)
Der Fach- und Lehrkräftemangel an den Schulen sei die größte Herausforderung, die Bund und Länder aktuell bewältigen müssen. „Die Folgen sind schon jetzt fatal: Die jüngsten Studien belegen, dass die Leistungen der Schülerinnen und Schüler insgesamt schlechter werden. Gleichzeitig geht die Leistungsschere zwischen Kindern und Jugendlichen, die Unterstützung aus dem Elternhaus bekommen können, und denen, die auf die Hilfestellung in den Schulen ganz besonders angewiesen sind, immer weiter auseinander“, betonte Finnern.
Ganztag und Inklusion auf der Kippe
Sie warnte davor, dass „zentrale bildungs- und gesellschaftspolitische Projekte wie der Ganztag an Grundschulen zu scheitern drohen, weil das Personal fehlt, um qualitativ hochwertige Angebote zu machen. Ebenso steht die Weiterentwicklung der Inklusion auf der Kippe. Für ein so reiches Land wie die Bundesrepublik ist es ein Armutszeugnis, dass es nicht in der Lage ist, allen jungen Menschen gute Bildungs-, Berufs- und Lebenschancen zu eröffnen.“