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Wir brauchen Lehrerinnen und Lehrer! Jetzt GEW-Petition unterzeichnen!

Die 140.000 Unterschriften sowie das 15-Punkte-Programm hat die GEW am 12. Oktober 2023 der KMK übergeben. Die Petition ist damit beendet, aber die GEW bleibt weiterhin am Ball und steht für Gespräche bereit.

Unterschriften:

Der Fachkräftemangel trifft die Schulen hart: Über 80.000 Lehrkräfte könnten in Deutschland schon bald fehlen - während die Zahl der Schüler*innen weiter steigen dürfte. Schon jetzt sind Tausende Stellen unbesetzt. 80 Prozent der Schulleitungen können ihre Schüler*innen nicht ausreichend beim Lernen unterstützen. Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen zeigt deutliche Lernrückstände. Wir fordern die Kultusministerkonferenz auf, jetzt eine nachhaltige Lösung für den Lehrkräftemangel zu entwickeln.

Unsere fünf Forderungen, was jetzt am dringlichsten getan werden muss, sind:

  1. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen wie eine Senkung der Arbeitszeit, kleinere Klassen, mehr Ausgleichsstunden, einen besseren Gesundheitsschutz und Unterstützungssysteme wie Team-Coaching und Supervision.
  2. Lehrkräfte müssen durch mehr multiprofessionelle Teams und die Einstellung von Verwaltungs- und IT-Fachleuten von fachfremden Aufgaben entlastet werden. 
  3. Lehrkräfte an Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I müssen so bezahlt werden wie ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen. 
  4. Es müssen mehr Studien- und Referendariatsplätze geschaffen und die angehenden Lehrkräfte besser betreut werden, damit sie ihre Ausbildung erfolgreich beenden können.
  5. Auch die Arbeitsbedingungen der Quer- und Seiteneinsteigenden müssen verbessert werden: Sie benötigen Zeit und Qualifizierungsangebote, um sich fehlende, vor allem pädagogische Ausbildungsinhalte anzueignen.

Die Petition ist beendet

Die Bundesländer haben es verpasst, rechtzeitig für ausreichend Nachwuchs an den Schulen zu sorgen. Die Folgen zeigen sich jetzt: Massenweise fallen Stunden aus, erste Schulen schicken ihre Schüler*innen zeitweise in den Distanzunterricht. Die Bildungschancen insbesondere von Kindern und Jugendlichen aus finanziell benachteiligten Familien verschlechtern sich dadurch zunehmend. Wenn die älteren Lehrkräfte in Pension oder Rente gehen, droht eine noch massivere Personalnot an den Schulen. Für die Bildungsqualität der jungen Generation ist das insgesamt eine große Gefahr.

Aber auch die Lehrkräfte leiden unter der Situation. In einer Umfrage gaben 80 Prozent aller Lehrer*innen, an deren Schule Personal fehlt, an, psychisch und körperlich unter der Belastung zu leiden – von Schlafstörungen über Zukunftsängste bis hin zum Burn-out.[3] Ohne den Einsatz dieser engagierten, aber stark belasteten Lehrer*innen würde das Schulsystem schon lange nicht mehr laufen.

„Die Politik darf nicht den Fehler machen, den dramatischen Lehrkräftemangel auf dem Rücken der Lehrkräfte und letztlich der Kinder, Jugendlichen und auch der Eltern auszutragen“, stellt Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, klar.[4] Fakt ist aber: Genau das passiert gerade. Wir fordern von der KMK eine tragfähige, gemeinsame Strategie der Bundesländer, die die Arbeit der Lehrkräfte wertschätzt und den Fachkräftemangel nachhaltig stoppt. Wir sind gerne dazu bereit, unsere Vorschläge mit der KMK zu diskutieren und miteinander Lösungen gegen den dramatischen Lehrkräftemangel zu finden.

Weitere notwendige Maßnahmen, die die Bedingungen für Lehrer*innen und Schüler*innen verbessern, haben wir in unserem 15-Punkte-Programm zusammengestellt.