Jetzt Petition unterzeichnen
GEW fordert gemeinsame Strategie der Bundesländer
Nach ihrem 15-Punkte-Programm gegen den Lehrkräftemangel startet die GEW eine Petition an die Kultusministerkonferenz mit fünf Forderungen: Diese reichen von mehr Gesundheitsschutz über eine bessere Bezahlung bis zu mehr Studienkapazitäten.
Der Fachkräftemangel trifft die Schulen hart: Rund 80.000 Lehrkräfte könnten in Deutschland schon bald fehlen. Schon jetzt sind Tausende Stellen nicht besetzt. 80 Prozent der Schulleitungen geben an, sie könnten ihre Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend beim Lernen unterstützen. Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen zeigt Lernrückstände. In einer Umfrage gaben zudem 80 Prozent aller Lehrkräfte, an deren Schule Personal fehlt, an, psychisch und körperlich unter der Belastung zu leiden – von Schlafstörungen über Zukunftsängste bis zum Burn-out.
Weil der Handlungsbedarf enorm groß ist, hat die GEW nach der Veröffentlichung ihres 15-Punkte-Programms gegen den Lehrkräftemangel nun auch eine Petition an die Kultusministerkonferenz (KMK) gestartet, in der sie in fünf Forderungen aufzeigt, was am dringlichsten getan werden müsse:
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Es braucht bessere Arbeitsbedingungen wie eine Senkung der Arbeitszeit, kleinere Klassen, mehr Ausgleichsstunden, einen besseren Gesundheitsschutz und Unterstützungssysteme wie Team-Coaching und Supervision.
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Lehrkräfte müssen durch mehr multiprofessionelle Teams und die Einstellung von Verwaltungs- und IT-Fachleuten von fachfremden Aufgaben entlastet werden.
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Lehrkräfte an Grundschulen und Schulen der Sekundarstufe I müssen so bezahlt werden wie ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen.
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Es müssen mehr Studien- und Referendariatsplätze geschaffen und die angehenden Lehrkräfte besser betreut werden, damit sie ihre Ausbildung erfolgreich beenden können.
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Auch die Arbeitsbedingungen der Quer- und Seiteneinsteigenden müssen verbessert werden: Sie benötigen Zeit und Qualifizierungsangebote, um sich fehlende, vor allem pädagogische Ausbildungsinhalte anzueignen.
Gemeinsame Strategie gefordert
„Die Politik darf nicht den Fehler machen, den dramatischen Lehrkräftemangel auf dem Rücken der Lehrkräfte und letztlich der Kinder, Jugendlichen und auch der Eltern auszutragen“, betont die GEW-Vorsitzende Maike Finnern. Daher fordert die Bildungsgewerkschaft von der KMK eine gemeinsame Strategie der Bundesländer, die die Arbeit der Lehrkräfte wertschätzt und den Fachkräftemangel nachhaltig stoppt. „Wir sind gerne dazu bereit, unsere Vorschläge mit der KMK zu diskutieren und miteinander Lösungen gegen den dramatischen Lehrkräftemangel zu finden.“