Internationaler Holocaust Gedenktag
GEW fordert Stärkung der politischen Bildung
Die GEW und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) haben am Internationalen Holocaust Gedenktag angeregt, Erinnerungskultur und den aktiven Einsatz für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen miteinander zu verbinden.
Anlässlich des Internationalen Holocaust Gedenktags hat die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe die Verantwortung von Pädagoginnen und Pädagogen betont, die Erinnerung an die Verbrechen der Nazis an Jüdinnen und Juden, politisch Andersdenkenden, Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern sowie Schwulen und Lesben in der jungen Generation wach zu halten. Zugleich müssten die jungen Menschen auf ihrem Weg zu aktiven Demokratinnen und Demokraten begleitet werden, sagte Tepe am Montag und forderte: „Dafür muss beispielsweise die Politische Bildung aus ihrem Schattendasein an den Bildungseinrichtungen herausgeführt werden.“
„Das ist der aktuelle Auftrag, der aus den Erfahrungen mit der Nazi-Diktatur und der Konsequenz ‚Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg‘ erwächst.“ (Marlis Tepe)
Der #Holocaust mahnt uns, Demokratieerziehung und politische Bildung zu stärken. Dass #Auschwitz nie wieder sei! #WeRemember #NeverAgain #NieWieder #Auschwitz75 @eduint @dgb_news @ETUCE_CSEE pic.twitter.com/wauM0rsi9n
— GEW (@gew_bund) 27. Januar 2020
Außerdem schlug sie einen Bogen zur Gegenwart: „Zur Stärkung einer handlungsfähigen Demokratie gehört auch der engagierte Kampf gegen nationalistische, rassistische Ideologen und Populisten – weltweit. Das ist der aktuelle Auftrag, der aus den Erfahrungen mit der Nazi-Diktatur und der Konsequenz ‚Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg‘ erwächst.“
„Politik ist in der Verantwortung, die jungen Menschen bei der Entwicklung einer reflektierten Wertehaltung zu fördern.“ (Udo Beckmann)
Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, sagte: „Das Beschwören des ‚Nie wieder‘ und das Verankern des Themas Holocaust in den Lehrplänen allein genügen anscheinend nicht, um die Ausbreitung des Krebsgeschwürs Antisemitismus zu verhindern.“ Auch er verlangte: „Politik ist in der Verantwortung, die jungen Menschen bei der Entwicklung einer reflektierten Wertehaltung zu fördern – zum Beispiel durch mehr Zeit für demokratische Prozesse in der Schule und umfassende Möglichkeiten, Erinnerungsstätten wie Auschwitz zu besuchen.“
Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau im Jahr 1945. Daher wird an diesem Tag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der GEW-Vizevorsitzende Andreas Keller und Beckmann nahmen gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertreter der beiden deutschen sowie israelischen und polnischen Mitgliedsgewerkschaften der Bildungsinternationale (BI) an einer internationalen Konferenz der BI und einer Gedenkfeier in Auschwitz teil. GEW und VEB treffen sich seit Jahren auch regelmäßig mit der israelischen Schwestergewerkschaft Histadrut und tauschen sich in Seminaren aus.