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Internationaler Bund

Erstes Angebot der Arbeitgeber enttäuscht

Im Ringen um mehr Geld für die Beschäftigten des Internationalen Bundes (IB) ab Januar 2023 gibt es noch keine Annäherungen zwischen den Tarifparteien. Umstritten sind die Höhe der Entgeltsteigerungen und die Laufzeit des neuen Tarifvertrages.

Illustration: sandruschka. Raum für Gestaltung

In der zweiten Verhandlungsrunde von ver.di, GEW und dem Internationalen Bund (IB) haben die Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt, das den Gewerkschaften allerdings längst nicht weit genug geht. Statt einheitlicher Gehaltssteigerungen für die Beschäftigten bietet der IB erneut unterschiedliche Steigerungen für die einzelnen Gesellschaften an. Damit gehe nicht nur die Schere zwischen den Gesellschaften immer weiter auseinander, sondern es gebe auch keine Annäherung an den öffentlichen Dienst der Länder, kritisieren die Gewerkschaften. 

Knackpunkt Laufzeit

Ein Streitpunkt bleibt auch die Laufzeit: Mit Blick auf die Rekord-Inflationsrate von 7,2 Prozent (Stand März 2022) fordern die Gewerkschaften eine kurze Laufzeit von höchstens zwölf Monaten. Die Arbeitgeber verlangen dagegen unter Berufung auf Planungssicherheit eine möglichst lange Laufzeit von mindestens zwei oder besser drei Jahren.

Darüber hinaus hält der IB daran fest, die Entgelte im Bereich Arbeitsmarktdienstleistungen (AMDL) künftig nicht mehr an den Mindestlohn in der Weiterbildung zu koppeln. Bei allen anderen gewerkschaftlichen Forderungen signalisierten die Arbeitgeber zwar Gesprächsbereitschaft, machten aber keine konkreten Angebote.

Verdi, GEW und der IB verhandeln seit dem 3. März 2022 über mehr Geld für alle Beschäftigten ab dem 1. Januar 2023. Bei der Tarifrunde am 31. März standen die neuen Entgelttabellen für die Gesundheits- und Heilberufe sowie die Entgelterhöhungen für alle Beschäftigten im Fokus. Das nächste Treffen von Gewerkschaften und Arbeitgebern ist am 25. April 2022.

Der IB ist einer der größten freien Träger im Weiterbildungs- und Sozialarbeitsbereich. Gegründet im Jahr 1949 betreibt die IB-Gruppe heute rund 700 Einrichtungen an ca. 300 Standorten in Deutschland. Etwa 12.000 Beschäftigte sind im Konzern überwiegend in den Bereichen Berufliche Bildung und Soziale Arbeit tätig.
  • Einheitliche Anhebung aller Tabellenentgelte
  • Inflationsausgleich mit einem deutlichen Schritt in Richtung TV-L
  • Mitgliedervorteilsregelung in Höhe von 300 €
  • Anhebung Weihnachtsgeld für langjährig Beschäftigte
  • Weitere Verbesserungen für Beschäftigte im AMDL-Bereich
  • Überleitung mit Höhergruppierungen in die neuen Tätigkeitsmerkmale
  • Verhandlungsverpflichtung BAV
  • Laufzeit 12 Monate