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Digitalpakt Schule

Erst ein Fünftel der Mittel bewilligt

Die Milliarden aus dem Digitalpakt kommen nur langsam in den Schulen an, die für den Fernunterricht in der Coronapandemie derweil dringend bessere Technik brauchen. Zeit Online hat in allen Bundesländern den Stand der Dinge abgefragt.

Das Förderprogramm umfasst 5,5 Milliarden Euro. (Foto: Dominik Burschardt)

Aus dem Digitalpakt Schule sind insgesamt rund 20 Prozent der zugesagten fünf Milliarden Euro bundesweit bewilligt worden. Das zeigt eine Umfrage von „Zeit Online“ unter allen 16 Kultusministerien. Der Mittelwert der Bundesländer liegt bei gerade einmal gut zwölf Prozent. Bewilligt bedeutet, dass das Geld ausgegeben werden darf und in vielen Fällen gerade ausgegeben wird.

Schlusslichter Schleswig-Holstein und Saarland

Zwischen den Bundesländern gibt es der Umfrage zufolge große Unterschiede: In Sachsen seien bereits fast die gesamten Mittel bewilligt worden, Hamburg habe das Geld komplett verteilt. Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz bewegten sich um die Zehn-Prozent-Marke. In Schleswig-Holstein seien dagegen gerade einmal 2,9 Prozent der verfügbaren Millionen gebunden, im Saarland 3,4 Prozent.

Der Digitalpakt Schule umfasst 5,5 Milliarden Euro, 5 Milliarden davon kommen vom Bund. Es wurde 2019 für den Aufbau der digitalen Infrastruktur an Schulen aufgelegt, etwa zur Installation von WLAN. Wegen der Coronapandemie und der Notwendigkeit des Fernunterrichts gab es vom Bund 500 Millionen Euro zusätzlich für Leihlaptops oder Tablets für bedürftige Schülerinnen und Schüler, weitere 500 Millionen für Dienstlaptops für Lehrkräfte und 500 Millionen für die Ausbildung und Finanzierung von IT-Administratoren für die Schulen.

In der Vergangenheit wurde bereits wiederholt kritisiert, dass die Gelder nur langsam abflössen.

GEW will Digitalpakt ausbauen

Die GEW macht sich seit längerem dafür stark, den Digitalpakt zu erweitern und zu verstetigen. Allein für die Verwaltung der Endgeräte der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte würden bundesweit mindestens 19.000 Administratorinnen und Administratoren gebraucht. Zudem benötigten die Schulen passgenaue Fortbildungen und pädagogische Konzepte, die analoge und digitale Lernangebote kombinierten. Der Digitalpakt Schule sei dafür zu knapp bemessen und zu kurzfristig angelegt. Die GEW will darüber hinaus aus die Volkshochschulen sowie Musikschulen in das Förderprogramm einbeziehen.