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Buchtipp

„Digital lehren“ mit 64 erprobten Onlinemethoden

Das Methodenbuch „Digital lehren“ gibt Tipps für die Gestaltung des Hybridunterrichts. Der Begriff Homeschooling im Titel ist nach Ansicht der GEW mit Blick auf mögliche Assoziationen zur Freilerner-Szene allerdings unglücklich gewählt.

Das Buch richtet sich an Lehrende und Fachdidaktiker, die Teile ihres Unterrichts digital anbieten wollen. (Foto: Tectum)

Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Lehrkräfte auf die Herausforderungen der virtuellen Lehre oft noch unvorbereitet sind. In „Digital lehren: Das Homeschooling-Methodenbuch“ geben die Autoren Thomas Hanstein und Andreas Ken Lanig, die beide langjährige Erfahrungen in der Schul- und Hochschuldidaktik haben, ihre Tipps für das hybride Klassenzimmer. Das Buch richtet sich an Lehrende und Fachdidaktikerinnen und -didaktiker, die Teile ihres Unterrichts digital anbieten möchten oder müssen und diesen didaktisch reflektieren wollen.

Dabei geht es vor allem um Antworten auf die Frage, welche Methoden aus analogen Lehr- und Lernprozessen brauch- und adaptierbar für den virtuellen Fernunterricht sind. Mit 64 erprobten Methoden mit anschaulichen Illustrationen kann das Buch praxisnah zur Unterrichtsvorbereitung genutzt werden.

„Der Aufbau guten Fernunterrichts braucht Zeit und Übung. Wir brauchen mehr Experimentierfelder fürs virtuelle Lernen.“ (Thomas Hanstein)

Im Interview mit der „Schwäbischen Zeitung“ erklärte Hanstein: „Der Fernunterricht verändert massiv die Tagesstruktur, auch bei Lehrern. Und der Aufbau guten Fernunterrichts braucht Zeit und Übung. Wir brauchen mehr Experimentierfelder fürs virtuelle Lernen.“ Gewerkschaften und Elternverbände forderten verstärkt Wechselunterricht zwischen Präsenz- und Fernunterricht ein, auch die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) gingen in diese Richtung.

„Das wird bislang nicht aufgegriffen“, betonte Hanstein. „Die Kultusminister setzen auf Präsenz, alle Energie wird auf den Regelbetrieb gelegt – nur die Schüler, die wegen Quarantäne zu Hause bleiben müssen, werden versorgt.“ Er plädiert dafür, auf den positiven Erfahrungen mit dem Wechselunterricht nach dem ersten Lockdown aufzubauen.

Digital lehren. Das Homeschooling-Methodenbuch (Leseprobe), Thomas Hanstein und Andreas Lanig: Tectum-Verlag (nomosGruppe), 384 Seiten, 28 Euro, ISBN 978-3-8288-4522-0