JA13-Kampagne
Bundesweite Aktionen für eine faire Bezahlung
Zwei Wochen lang hat die GEW quer durch die Republik wieder Dampf für eine Bezahlung aller Lehrkräfte nach A13 bzw. E13 gemacht. Es gab Postkartenaktionen, eine Onlinepetition und Besuche in Grundschulen.
Mit den diesjährigen „JA13-Aktionstagen“ hat die GEW erneut die Bundesländer ins Visier genommen, die ihre Grundschullehrkräfte immer noch schlechter bezahlen als Lehrerinnen und Lehrer an anderen Schulformen. Dazu gehören Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.
„Wenn die Landesregierung noch länger zögert, wird Hessen auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt den Anschluss verlieren.“ (Heike Ackermann)
In Hessen standen die Aktionstage am 12. November in Wiesbaden und am 13. November in Kassel unter dem Motto „Der Würfel muss fallen – A 13 für professionelle Grundschulpädagogik jetzt umsetzen!“. Die stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, Heike Ackermann, sagte: „Seit diesem Jahr zahlt mit Thüringen auch das erste direkte Nachbarland von Hessen A13 an Grundschulen. Wenn die Landesregierung noch länger zögert, wird Hessen auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt den Anschluss verlieren.“
Die GEW Hessen hat ermittelt, dass Grundschullehrkräfte rechnerisch ab dem 13. November im Vergleich zu den nach A13 besoldeten Lehrkräften an den weiterführenden Schulformen auf eine Bezahlung für ihre Arbeit verzichten müssen. Im Monat liegt die Differenz zwischen einer Besoldung nach A12 an Grundschulen und A13 an den anderen Schulformen in einer Größenordnung von 500 Euro brutto.
Grundschulbesuche und Postkartenaktionen
Unter dem Motto „GEW Unterwegs für JA 13!” besuchte die Landesvorsitzende Birgit Jenni die Grundschulen im Saarland, um die Kolleginnen und Kollegen vor Ort persönlich über die Kampagne zu informieren. Dabei präsentierte sie auch eine Unterschriftenliste, mit der den Forderungen bei den politisch Verantwortlichen Nachdruck verliehen werden soll.
Die GEW Baden-Württemberg forderte mit der Kampagne „Grundschulen im roten Bereich“ bereits im Juni und Juli mehr Zeit, gute Arbeitsbedingungen und bessere Ausstattung für Grundschulen. Viele Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich an der Postkartenaktion. Diese Postkarten wurden nun Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) übergeben. Zudem gab es unter den Hashtags #JA13 #GEW Mitmach-Aktionen bei Facebook und Instagram.
Onlinepetition und Bürgersprechstunden
Postkartenaktionen gab es auch in Sachsen-Anhalt. Geplant war, dass jede Landtags-Fraktion rund 2.000 Postkarten erhalten sollte. Zudem wollten die Kolleginnen und Kollegen beispielsweise bei Bürgersprechstunden die Politikerinnen und Politiker der jeweiligen Aktion direkt ansprechen und für JA13 werben. Die GEW Rheinland-Pfalz startete eine Onlinepetition für eine gerechtere Bezahlung der Grundschullehrkräfte nach A 13/ E 13.
Solidarische Grüße aus der Hauptstadt
Die GEW Berlin schickte eine Solidaritätsadresse mit dem Titel „Ein langer Atem, der sich lohnt“ an die Kolleginnen und Kollegen. Darin heißt es unter anderem: „Die Aufgabe, Kindern lesen, schreiben und rechnen beizubringen, ist nicht weniger wert als das Verständnis für Elektromagnetismus zu vermitteln. Die Anforderungen an Ausbildung für die verschiedenen Lehrämter sind nahezu gleich und sie werden dennoch nicht gleich bezahlt. Auch vor dem Hintergrund des akuten Lehrkräftemangels ist die Verweigerungshaltung der hessischen Landesregierung – und auch der anderen ‘A12-Länder’ – grotesk.“
„Von den ersten Streiks Anfang 2012 bis zu den letzten Verordnungen für die besonderen Berufsbiografien, braucht es einen langen Atem.“ (Tom Erdmann)
Berlin war neben Brandenburg das erste Bundesland, in dem die gleiche Bezahlung von Grundschul- und Gymnasiallehrkräften vereinbart wurde: Im August 2016 unterzeichneten der damalige Finanzsenator und die GEW eine gemeinsame Erklärung. Im Juni 2017 wurde das entsprechende Gesetz in Berlin angepasst, im Mai 2018 wurden schließlich nahezu alle Grundschullehrkräfte in die E/A13 höhergruppiert. „Ihr seht, von den ersten Streiks Anfang 2012 bis zu den letzten Verordnungen für die besonderen Berufsbiografien, braucht es einen langen Atem“, schrieb der Landesvorsitzende Tom Erdmann.