Kindergrundsicherung nachbessern
„Arme Kinder müssen uns mehr wert sein“
Die GEW kritisiert, dass das Eckpunktepapier nicht ausreiche, um die Kindergrundsicherung armutsfest zu machen und kündigt an, weiter Druck zu machen.
Die GEW macht sich dafür stark, dass die Eckpunkte für eine Kindergrundsicherung deutlich nachgebessert werden. „Eine armutsfeste Kindergrundsicherung sieht anders aus. Zusätzlich 2,4 Milliarden Euro für 2025 sind nicht mehr als ein erster Einstieg in die Kindergrundsicherung“, betonte GEW-Vorsitzende Maike Finnern mit Blick auf das gestern vorgelegte Papier.
„Chancen auf eine gute Lebens- und Berufsperspektive müssen dringend substanziell verbessert werden.“ (Maike Finnern)
„Arme Kinder müssen uns mehr wert sein! Ihre Chancen auf eine gute Lebens- und Berufsperspektive müssen dringend substanziell verbessert werden. Für eine bessere Teilhabe an der Gesellschaft und mehr Chancengleichheit brauchen die Kinder die bestmögliche Bildung“, so die GEW-Chefin.
Großteil der Gelder wird aufgefressen
Finnern wies darauf hin, dass allein die wichtige Zusammenführung des Kindergeldes und -zuschlags, der Leistungen aus dem Bürgergeld sowie der Sozialhilfe für Kinder und des Bildungs- und Teilhabepakets einen Großteil der Gelder auffressen werde.
GEW will Druck machen
Die ursprünglich von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) geforderte Ausgabenhöhe wäre mindestens notwendig, um wirkliche Leistungsverbesserungen für Kinder – vor allem arme Kinder – umzusetzen. „Ein Viertel aller Kinder in Deutschland ist von Armut betroffen. Dies wollen wir nicht hinnehmen und werden im Verbändeverfahren mit Druck deutliche Leistungsverbesserungen und eine erheblich bessere Ausfinanzierung des Gesetzes einfordern“, sagte die GEW-Vorsitzende.
Hintergrund: Bundesfamilienministerin Paus hatte am 28. August mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Eckpunkte zur Kindergrundsicherung während einer Pressekonferenz vorgestellt. Die Eckpunkte gehen nun in die Ressortabstimmung und in die Verbändeanhörung. Im September soll das Kabinett dazu beraten.