Zum Inhalt springen

Tarifverhandlungen mit dem Internationalen Bund (IB)

Arbeitgeber muss sein Angebot erhöhen!

Nachdem der IB beim Verhandlungsauftakt am 16. Januar ein inakzeptables Angebot vorgelegt hatte, haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber am 30. Januar etwas angenähert. Für GEW und ver.di ist eine gute Gehaltserhöhung für alle Beschäftigten wichtig, die die Schere zum öffentlichen Dienst (TVöD) schließt.

Gewerkschaften und Arbeitgeber nähern sich an, sind aber noch lange nicht am Ziel. (Foto: GEW)

In den Tarifverhandlungen zwischen GEW, ver.di und dem Internationalen Bund (IB) hakt es noch an vielen Stellen: Aus Sicht der Gewerkschaften muss der Arbeitgeber sein Angebot noch erhöhen und darf die Beschäftigten im Bereich Arbeitsmarktdienstleistungen (AMDL) nicht abhängen. Für GEW und ver.di steht zudem fest: Ohne soziale Komponente und ohne Mitgliedervorteilsregelung gibt es keinen Tarifabschluss. Mit einer Postkartenaktion sind nun alle Kolleginnen und Kollegen aufgerufen, bei der IB-Geschäftsführung Druck zu machen. 

Die Knackpunkte

Die Differenzen im Detail: Die Gewerkschaften bewerten das Angebot als zu niedrig, um mit den Gehältern im öffentlichen Dienst (TVöD) Schritt zu halten. Sie fordern 350 Euro plus sieben Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Entgelterhöhungen sollen zum 1. Januar 2025 und zum 1. Januar 2026 erfolgen.

Der IB will die Gehälter aller Beschäftigten in einem ersten Schritt um 4,5 Prozent erhöhen. In einem zweiten Schritt sollen die Entgelte in jeder Gesellschaft und innerhalb der Gesellschaft nach Tätigkeitsfeld unterschiedlich erhöht werden. Beschäftigte im Bereich AMDL sollen vom zweiten Schritt ausgenommen werden.

„Die Beschäftigten machen in der Weiterbildung gute und wichtige Arbeit." (Daniel Merbitz)

Diese Ausnahme bezeichnete GEW-Tarifexperte Daniel Merbitz als indiskutabel: „Die Beschäftigten machen in der Weiterbildung gute und wichtige Arbeit. Auch sie haben mit nach wie vor hohen Preisen zu kämpfen. Ich fordere die Arbeitgeber auf, die Kolleginnen und Kolleginnen nicht abzuhängen. Sie brauchen mehr!“

Für GEW und ver.di ist zudem eine soziale Komponente Voraussetzung für einen Tarifabschluss, ebenso die Mitgliedervorteilsregelung. Gewerkschaftsmitglieder sollen künftig jährlich die Wahl zwischen einem Bonus oder weiteren freien Tagen haben.

Post an den IB

Weil die Vorstellungen beider Seiten noch weit auseinander liegen, starten die Gewerkschaften eine Postkartenaktion: Alle Kolleginnen und Kollegen, ob Mitglied oder nicht, sollen Karten an die IB-Geschäftsführung schicken. Beschäftigte erhalten die ausgedruckten Postkarten von GEW-Kolleginnen und Kollegen der Tarifkommission.

Die dritte Verhandlungsrunde findet am 15. Februar statt.