Zum Inhalt springen

Tarifvertrag Gesundheitsschutz

2.500 Lehrkräfte ziehen für kleinere Klassen durch Berlin

Berliner Lehrkräfte sowie sozialpädagogische und schulpsychologische Fachkräfte haben mit einem Warnstreik den Druck auf die rot-grün-rote Koalition erhöht, den Gesundheitsschutz durch kleinere Klassen zu verbessern und das tariflich zu regeln.

Rund 2.500 Lehrkräfte und weitere pädagogische Fachkräfte haben am Donnerstag in Berlin bereits zum siebten Mal für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz gestreikt. Die GEW will kleinere Klassen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen und damit eine Entlastung der Lehrkräfte durchsetzen. Die Demonstration startete am Rosa-Luxemburg-Platz und zog vor die Senatsbildungsverwaltung.

„Die Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Sozialpädagoginnen und -pädagogen zahlen mit ihrer Gesundheit den Preis für die immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen.“ (Tom Erdmann)

„Der Krankenstand in den Schulen und Kitas dieser Stadt ist aktuell so hoch wie nie. Die Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Sozialpädagoginnen und -pädagogen zahlen mit ihrer Gesundheit den Preis für die immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen“, sagte der Vorsitzende der GEW Berlin, Tom Erdmann. „Die Politik versäumt es seit Jahren, die nötigen Lehrkräfte auszubilden und die fehlenden Schulen zu bauen.“

Der Leiter des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Udo Mertens, rief Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) dazu auf, endlich mit der GEW zu verhandeln. „Herr Wesener ist als Arbeitgeber für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Berlin zuständig. Er ist verantwortlich für deren Arbeitsbedingungen. Wir lassen es nicht durchgehen, dass er sich hinter seinem Arbeitgeberverband versteckt.“

Wahlversprechen nicht eingelöst

Alle drei Regierungsparteien hatten das Ziel kleinerer Klassen in ihren Wahlprogrammen – „passiert ist seit der letzten Wahl jedoch rein gar nichts“, betonte die Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Anne Albers. Sie rief Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) dazu auf, die GEW bei ihrer Forderung zu unterstützen und sich im Senat für ein  besseres Verhältnis von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern in den Klassen einzusetzen.

Zum Streik aufgerufen waren die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und pädagogen sowie Schulpsychologinnen und -psychologen an den staatlichen Schulen des Landes, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen.