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Ergebnisse des Schulbarometer

Zu hohe Arbeitsbelastung an Schulen

Auch das Schulbarometer zeigt: Die hohe Arbeitsbelastung unter Lehrkräften ist dramatisch. Die GEW fordert dringende Maßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte und zur Steigerung der Attraktivität des Berufs.

Viele Lehrkräfte klagen über Erschöpfung – die Arbeitsbelastung ist zu hoch! (Foto: Shutterstock/GEW).

Das heute veröffentlichte Schulbarometer der Robert-Bosch-Stiftung zeigt, dass der Lehrberuf dringend attraktiver werden muss. Die hohe Teilzeitquote im Schulbereich resultiert vor allem aus der hohen Arbeitsbelastung, erklärt Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied für den Schulbereich. „Die Arbeitsbelastung zu senken, den Lehrberuf attraktiver zu machen und multiprofessionelle Teams an Schulen zu etablieren, lautet das Gebot der Stunde“, sagte Bensinger-Stolze heute in Frankfurt am Main. Die GEW fordert eine Arbeitszeitmessung, die die tatsächliche Arbeit der Lehrkräfte erfasst. Es sei skandalös, dass politisch Verantwortliche keine Konsequenzen aus den zahlreichen Arbeitszeitstudien der vergangenen Jahre ziehen würden.

GEW-Schulexpertin Bensinger-Stolze erklärte, dass sich 63 Prozent der teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte und sogar 73 Prozent der jüngeren Lehrkräfte vorstellen könnten, ihre Arbeitszeit zu erhöhen, wenn die außerunterrichtlichen Tätigkeiten angemessen berechnet und verringert werden und die vereinbarte Arbeit tatsächlich zu bewältigen ist. Maßnahmen wie die Einstellung zusätzlichen Personals für sozialpädagogische, erzieherische oder technische Aufgaben könnten die Situation verbessern, ohne die Lehrkräfte weiter zu belasten.

„Wenn wir Lehrkräfte gewinnen und halten wollen, sind Arbeitszeiterhöhungen oder das Zurückweisen von Teilzeitanträgen – wie das in manchen Ländern versucht wird – kontraproduktiv,“ sagte Bensinger-Stolze. Stattdessen sollten Maßnahmen ergriffen werden, die nicht auf Kosten der Beschäftigten gehen. Lehrkräfte wünschten sich mehr Differenzierungsmöglichkeiten im Unterricht, mehr Entscheidungsfreiheit bei der Leistungsbewertung und den Lerninhalten.

Die Befragungsergebnisse zur schulischen Inklusion bestätigen die Kritik des UN-Ausschusses zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (BRK). Es mangelt nicht nur an multiprofessionellen Fachkräften, geeigneten Räumen und Materialien für inklusives Lernen, sondern auch an einer angemessenen Vorbereitung der Lehrkräfte in der Aus- und Fortbildung. Die GEW kritisiert die mangelnde Unterstützung der Schulen und die Verharmlosung der Situation in Deutschland, obwohl das Land seit 14 Jahren die UN-BRK ratifiziert hat.

Besonders besorgniserregend ist für Bensinger-Stolze die zunehmende Armut von Schulkindern, die ohne Schul- und Schreibmaterialien sowie Frühstück zur Schule kommen. Die steigenden Preise für Materialien sowie die schrittweise Abschaffung der Lehrmittelfreiheit seien für viele Familien nicht tragbar. Die GEW fordert die schnelle Umsetzung des Startchancenprogramms der Bundesregierung, eine bessere Kindergrundsicherung und eine ernsthafte Umsetzung der Inklusion mit ausreichenden Ressourcen.

Um den Lehrkräftemangel und eine sozial-indizierte Ressourcenverteilung im Bildungssystem zu bekämpfen, hat die GEW ein „15-Punkte-Programm gegen den Lehrkräftemangel“ sowie einen eigens erarbeiteten Vorschlag für einen alternativen Verteilungsschlüssel für Ressourcen entwickelt.