Tarifverhandlungen erklärt
Wie Gewerkschaften ihre Forderungen durchsetzen können
Wenn Tarifverhandlungen ins Stocken geraten, haben Gewerkschaften trotzdem Mittel, ihre Forderungen weiterzubringen: Sie können zum Warnstreik aufrufen! Wie das geht und wann du aufgerufen werden kannst, erfährt du im Video.
Dies ist ein Transkript des Videos, das nicht redaktionell bearbeitet wurde.
- Tarifrunde, Verhandlungen. Wie schaffen Gewerkschaften es denn, ihre Forderungen durchzusetzen?
Mit deiner Hilfe! Am Anfang jeder Tarifrunde verhandeln Gewerkschaften und Arbeitgeber. Damit geben Gewerkschaften den Arbeitgebern die Chance, auf ihre Forderungen einzugehen und somit ohne Warnstreik zum Tarifergebnis zu kommen.
Arbeitgeber lehnen die Forderungen der Gewerkschaften aber meistens rigoros ab und legen dabei selber kein akzeptables Angebot vor.
- Und dann gehe ich sofort auf die Straße, stimmt's?
Manchmal helfen dann auch die besten Argumente nicht weiter. Gewerkschaften rufen deshalb zum Streik auf und da kommt es dann auf dich an!
In der Tarifrunde für den im öffentlichen Dienst der Länder fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten:
- 10,5 Prozent mehr Gehalt – mindestens 500 €
- 200 € monatlich mehr für alle in Ausbildung
- Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV Stud)
10,5 Prozent sind nötig, weil die Lebenshaltungskosten stark angestiegen sind. 10,5 Prozent sind sinnvoll, weil die Lohnpolitik der Krise nicht hinterher sparen darf und der öffentliche Dienst ein Vorbild sein muss! Gerade der dramatische Lehr- und Fachkräftemangel an den Schulen bringt viele Pädagog*innen ans Limit. Da muss dann zumindest das Gehalt stimmen – auch und gerade um viel mehr junge Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen!
Drei Verhandlungsrunden
Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder sind insgesamt drei Verhandlungsrunden geplant. Der Verhandlungsauftakt fand am 26. Oktober in Berlin statt, die zweite Runde am 2. und 3. November in Potsdam und die dritte und voraussichtlich letzte Runde ist vom 7. bis 9. Dezember 2023 geplant.
Bei der Länder-Tarifrunde geht es um rund 2,5 Millionen Beschäftigte bei den Bundesländern. Die GEW vertritt dabei vor allem Lehrkräfte, Pädagogische Fachkräfte in Kitas, Horten und im Ganztag, Schulsozialarbeiter*innen sowie Beschäftigte in den Heimsonderschulen und Personal an Hochschulen. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).