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Tarifverhandlungen erklärt

Was der TV Stud mit der Tarifrunde zu tun hat

Die studentischen Beschäftigten kämpfen für einen Tarifvertrag (TV Stud), um die Arbeitsbedingungen der studentisch Beschäftigten in der Wissenschaft zu verbessern. Warum die Gelegenheit jetzt so günstig ist.

Dies ist ein Transkript des Videos, das nicht redaktionell bearbeitet wurde.

  • Ich sehe in der Tarifrunde immer dieses TV Stud. Was ist das denn überhaupt?

TV Stud ist eine Tarifbewegung studentischer Beschäftigter. Darin organisieren sich Hilfskräfte und Tutor*innen, die an Hochschulen und Forschungseinrichtungen arbeiten, und kämpfen gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag.

  • Hm, okay, und was haben die für Arbeitsbedingungen? Ich dachte immer, in der Wissenschaft hat man gute Arbeitsbedingungen.

Leider nicht. Die Verträge sind oft kurz, der Lohn auf Mindestlohnniveau und gesetzliche Mindeststandards wie Anspruch auf Urlaub werden oft nicht eingehalten. Und das, obwohl ohne die studentischen Beschäftigten nichts läuft an der Uni.

  • Okay, und wie kann man das ändern?

Mit einem Tarifvertrag. Den verhandeln die Gewerkschaften für die Beschäftigten und die Arbeitgeber und legen zum Beispiel fest, wie hoch der Lohn sein soll oder wie lange ein Arbeitsvertrag gehen soll. Von einem solchen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte würden bundesweit knapp 400.000 Kolleg*innen profitieren.

  • Und was hat das Ganze jetzt mit der Tarifrunde Länder zu tun?

Das ist ganz einfach. Wenn du an einer Hochschule arbeitest, dann ist dein Arbeitgeber das Land, nicht etwa die Professorin. Und mit dem Arbeitgeberverband der Länder, der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, wird jetzt in dieser Tarifrunde verhandelt. Das ist für uns studentische Beschäftigte die Chance, auch für uns über Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen mit verhandeln zu können.

  • Das ist ja super wichtig. Das Gelegenheitsfenster muss doch genutzt werden.

Genau. Und deshalb ist es wichtig, dass auch du dich jetzt der bundesweiten TVStud Bewegung anschließt. Denn nur wenn wir viele sind, können wir unsere Forderungen durchsetzen. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, sich gewerkschaftlich zu organisieren.

In der Tarifrunde für den im öffentlichen Dienst der Länder fordern die Gewerkschaften kräftige Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten: 

  • 10,5 Prozent mehr Gehalt – mindestens 500 €
  • 200 € monatlich mehr für alle in Ausbildung
  • Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV Stud)

10,5 Prozent sind nötig, weil die Lebenshaltungskosten stark angestiegen sind. 10,5 Prozent sind sinnvoll, weil die Lohnpolitik der Krise nicht hinterher sparen darf und der öffentliche Dienst ein Vorbild sein muss! Gerade der dramatische Lehr- und Fachkräftemangel an den Schulen bringt viele Pädagog*innen ans Limit. Da muss dann zumindest das Gehalt stimmen – auch und gerade um viel mehr junge Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen!

Drei Verhandlungsrunden

Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder sind insgesamt drei Verhandlungsrunden geplant. Der Verhandlungsauftakt fand am 26. Oktober in Berlin statt, die zweite Runde am 2. und 3. November in Potsdam und die dritte und voraussichtlich letzte Runde ist vom 7. bis 9. Dezember 2023 geplant.

Bei der Länder-Tarifrunde geht es um rund 2,5 Millionen Beschäftigte bei den Bundesländern. Die GEW vertritt dabei vor allem Lehrkräfte, Pädagogische Fachkräfte in Kitas, Horten und im Ganztag, Schulsozialarbeiter*innen sowie Beschäftigte in den Heimsonderschulen und Personal an Hochschulen. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).