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Dritte Verhandlungsrunde

Über 4.000 in Potsdam!

Unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dientes von Bund und Kommunen haben über 4.000 Streikende am Montag in Potsdam noch einmal klar gestellt: Die Arbeitgeber müssen ihr Angebot nachbessern!

Am 27.3.2023 kehrten Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände zurück an den Verhandlungstisch – aber nicht ohne eine große Streikkundgebung mit mehr als 4.000 Streikenden! (Foto: Kay Herschelmann).

„Das lassen wir uns nicht bieten!“ (Daniel Merbitz)

Vor der dritten Verhandlungsrunde, die am Montag in Potsdam startete, waren noch einmal über 4.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen in den Warnstreik getreten. Sie machten damit unmissverständlich klar, dass sie ihre Forderungen ernst meinen und das Angebot der Arbeitgeber nachgebessert werden muss. GEW-Tarifchef kritisierte insbesondere die in den Angebot enthaltene Einmalzahlung: „Dieses Angebot ist heiße Luft. Und zur angebotenen Einmalzahlung sage ich: Es wird einmal gezahlt und dann ist es weg. Das lassen wir uns nicht bieten!“

„Schon heute fehlen über 100.000 Fachkräfte!“ (Doreen Siebernik)

Die Streikenden zogen in einem nicht enden wollenden Demonstrationszug zum Potsdamer Alten Markt zur zentralen Kundgebung. Dort wurden sie unter anderem von Doreen Siebernik, im GEW-Vorstand für den Bereich Jugendlhilfe und Sozialarbeit zuständig, empfangen. Sie machte auf dem dramatischen Fachkräftemangel im Sozial- und Erziehungsdienst aufmerksam: „Schon heute fehlen über 100.000 Fachkräfte in der Bundesrepublik und bis zum Ende des Jahrzehnts werden es 300.000 Fachkräfte sein. Wenn die Arbeitsbedingungen in der frühen Bildung in den Schulhorten nicht stimmen, wer will dann diesen Beruf ergreifen?“ Sie appellierte an die Arbeitgeber, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen und das Angebot in dieser dritten Verhandlungsrunde nachzubessern.

Drei Verhandlungsrunden

Bereits in der letzten Woche waren bundesweit Zehntausende in den Warnstreik getreten. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für die Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 500 Euro. Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst für Bund und Kommunen sind insgesamt drei Verhandlungsrunden geplant. Die dritte und voraussichtlich letzte Runde ist vom 27. bis 29. März 2023 geplant.

Die Gewerkschaften verhandeln für rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationbereich der GEW wird für Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich verhandelt, beispielsweise für Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter.

Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).