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Bezahlbarer Wohnraum für Azubis und Studierende

Sonderprogramm „Junges Wohnen“ gestartet

Die Bundesregierung hat eine Vereinbarung für ein Bund-Länder-Programm „Junges Wohnen“ vorgelegt. 500 Millionen Euro sollen in Wohnheimplätze für Auszubildende und Studierende fließen. Die GEW begrüßt dies und plädiert zugleich für eine Verstetigung.

Die Bundesregierung investiert in die Schaffung von Wohnheimplätzen für junge Menschen. (Foto: Pixabay / CC0)

Weil es für junge Menschen zunehmend schwerer geworden ist, bezahlbaren Wohnraum zu finden, hat die Bundesregierung das Förderprogramm Junges Wohnen gestartet. Die Länder können damit ihre Mittel zur Förderung von Wohnraum für Studierende und Auszubildende um 500 Millionen Euro Bundesmittel aufstocken. Die Mittel sind sowohl für den Aus-, Neu- oder Umbau von Wohnheimplätzen einsetzbar. 

„Das Programm ist ein guter Start für einen flächendeckenden Ausbau von Azubiwohnheimen, aber vor Ort in den Ländern müssen die Mittel sinnvoll eingesetzt werden, und der Bund muss seine Förderung verstetigen.“ (Ralf Becker)

„Ein Förderprogramm ‘Junges Wohnen’, das die Schaffung von Wohnraum für Azubis anstrebt, ist dringend geboten. Das Durchschnittsalter der Ausbildungsanfänger liegt nach dem Berufsbildungsbericht bei über 20 Jahren und trotzdem sind Azubiwohnheime in Deutschland eher die Ausnahme. Insbesondere in den Ballungsgebieten gibt es viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum für Azubis“, sagte Ralf Becker, GEW-Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung. 

Die Folge sei: Ausbildungsstellen blieben unbesetzt, es gebe Probleme in der Ausbildung oder die Ausbildung werde abgebrochen. „Das Programm ist ein guter Start für einen flächendeckenden Ausbau von Azubiwohnheimen, aber vor Ort in den Ländern müssen die Mittel sinnvoll eingesetzt werden, und der Bund muss seine Förderung verstetigen.“

Immobilienpreise gehen durch die Decke

Andreas Keller, GEW-Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung, ergänzte: „Der Wiedereinstieg des Bundes in die Finanzierung des Baus von Wohnheimen für Studierende ist zu begrüßen. Die Immobilienpreise in den allermeisten Hochschulstädten gehen durch die Decke. Die Wohnpauschale des BAföG von 360 Euro reicht in der Regel nicht, um auch nur ein WG-Zimmer auf dem freien Markt zu finanzieren.“

„Ohne preisgünstigen Wohnraum in einem öffentlich geförderten Wohnheim könnten sich viele Studierende ihr Studium schlicht nicht leisten.“ (Andreas Keller)

„Ohne preisgünstigen Wohnraum in einem öffentlich geförderten Wohnheim können sich viele Studierende ihr Studium schlicht nicht leisten. Es kommt jetzt darauf an, dass die Länder die Bundesmittel aufstocken, damit ausreichend Wohnheimplätze gebaut werden. Der Bund muss darüber hinaus eine Reform des BAföG in Angriff nehmen, die den Kreis der Förderberechtigten von derzeit elf Prozent deutlich anhebt und die Preissteigerungen im Zuge der Inflation kompensiert“, sagte Keller.