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GEW-Partnergewerkschaft UCU ruft zum Streik auf

Die britischen Hochschulen stehen vor einem beispiellosen Arbeitskampf ihrer Dozentinnen und Dozenten.

Copyright UCU 2018
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Die britische Hochschulgewerkschaft UCU (University and College Union) hat die Beschäftigten ab Donnerstag zu insgesamt 14 Streiktagen an 61 Hochschulen aufgerufen. Die deutsche Bildungsgewerkschaft GEW arbeitet mit der UCU unter dem Dach der Bildungsinternationale (Education International) eng zusammen und zeigt sich solidarisch.

Anlass für den Streik ist die geplante Privatisierung der Altersversorgung der Hochschulbeschäftigten. Ihre Rentenbeiträge sollen künftig an der Börse gehandelt werden. Die UCU geht von Einbußen in Höhe von 10.000 Pfund pro Person und Jahr aus – hinzukommen Kursrisiken, wenn es der Börse schlecht geht. Am 28. Februar ist eine zentrale Demonstration in London gegen das Vorhaben der Arbeitgeber geplant.

Die Vorsitzende der GEW, Marlis Tepe, und ihr Stellvertreter, Andreas Keller, haben der Generalsekretärin der UCU, Sally Hunt, eine Solidaritätsadresse zukommen lassen. In ihrem Schreiben warnen Tepe und Keller vor der Unterminierung der Attraktivität des Arbeitsplatzes Hochschule durch die Privatisierungsmaßnahmen. Sie betonten auch das Interesse der Studierenden an angemessen abgesicherten Dozentinnen und Dozenten, die sich voll auf ihre Arbeit in Lehre und Forschung konzentrieren können. Inzwischen haben britische Studierende bereits angekündigt, im Falle eines Streiks Studiengebühren zurückzufordern. Die GEW hat angekündigt, die Demonstration am 28. Februar mit einer Delegation aus Deutschland zu unterstützen.

Die UCU gilt als eine im internationalen Vergleich schlagkräftige Hochschulgewerkschaft mit hohem Organisationsgrad. GEW-Vize und Hochschulexperte Andreas Keller, der auch Vizepräsident der europäischen Region der Bildungsinternationale ist, wünscht sich vom Arbeitskampf der britischen Kolleginnen und Kollegen eine Vorbildfunktion für die deutsche Hochschullandschaft. „Mit guten Argumenten für faire Beschäftigungsbedingungen ist es nicht getan. Die Beschäftigten müssen sich gewerkschaftlich organisieren und engagieren, um ihre Ziele erfolgreich durchzusetzen. Ziel der GEW ist daher die Kampffähigkeit der Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und anderen Beschäftigten an den Hochschulen. Wenn die GEW mit ihrer Verfassungsbeschwerde gegen das anachronistische Streikverbot für Beamtinnen und Beamte Erfolg hat, werden sich die Voraussetzungen für erfolgreiche Arbeitskämpfe an Hochschulen weiter verbessern“, so Keller.