Maike Finnern im Podcast mit Bob Blume
Mit guten Arbeitsbedingungen zu mehr Lehrkräften
Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern wirbt erneut dafür, sowohl den Lehrberuf als auch das Lehramtsstudium deutlicher attraktiver zu machen. Die in dieser Woche tagende KMK forderte sie zugleich auf, das Thema mit Ruhe zu beraten.
Um mehr Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen oder in diesem zu halten, müssen sich die Arbeitsbedingungen in Schulen nach Ansicht der GEW-Vorsitzenden Maike Finnern noch deutlich verbessern. „Da geht es um Reduzierung von Arbeitszeit, da geht es um Verkleinerung von Klassen, da geht es um mehr Zeit für pädagogische Arbeit“, sagte Finnern im Podcast Die Schule brennt mit Lehrer und Bildungsblogger Bob Blume. „Das sind alles Dinge, die enorm wichtig sind, und die für gute Arbeitsbedingungen sorgen würden. Und da ist völlig klar: Da passiert viel zu wenig in dieser Richtung – und zwar bundesweit.“
Auch die Ausbildung attraktiver machen
Es gehe jedoch nicht nur darum, den Lehrberuf attraktiv machen, sondern auch die Ausbildung. „Und das heißt: mehr Praxisphasen in das Studium einbinden“, erklärte Finnern. Parallel müsse darüber nachgedacht werden, wie Studierende mehr Praxisphasen etwa in Form dualer Masterphasen finanziert bekämen.
„Und ich würde eigentlich erwarten, dass man jetzt noch mal so ein Momentum hat, wo man noch mal innehält und überlegt: Wo wollen wir denn jetzt gemeinsam hin?“ (Maike Finnern)
An die Adresse der am Donnerstag und Freitag tagenden Kultusministerkonferenz (KMK) plädierte die Gewerkschaftschefin für Besonnenheit: Derzeit befassten sich sehr viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema Lehrkräftebildung, und es lägen einige gute Ideen auf dem Tisch. „Und ich würde eigentlich erwarten, dass man jetzt noch mal so ein Momentum hat, wo man noch mal innehält und überlegt: Wo wollen wir denn jetzt gemeinsam hin?“ Ein Beschluss könne auch noch im Sommer gefasst werden – „auf drei Monate kommt es jetzt auch nicht an“.
Ende Januar legte die GEW sieben Jahre nach ihren „Leitlinien für eine innovative Lehrer_innenbildung“ zehn Eckpunkte für eine Reform vor. Zugleich wurde die aktualisierte Fassung einer erstmals 2013 veröffentlichten Expertise der Max-Traeger-Stiftung präsentiert, die ebenfalls Empfehlungen enthält.