Die neue und alte Vorsitzende versprach, die bisherige tarif- und bildungspolitische Arbeit der GEW fortzusetzen. "Wir werden die Tarife weiterentwickeln", so Tepe (63). Die Belegschaften seien durch die Bezahlung gespalten – das müsse sich ändern, so Tepe. Sie kämpfe auch künftig für mehr Geld für Bildung, Dauerstellen sowie alternative Arbeitszeitmodelle, die vielen jungen Kolleginnen und Kollegen wichtig sind: "Ich werde mich dafür einsetzen, dass unsere Arbeit leistbar wird - das ist unser Plan für die nächsten vier Jahre." Bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen für Pädagoginnen und Pädagogen sollen nicht nur über Tarifverhandlungen erreicht werden, sondern auch über eine von der GEW angestoßene gesellschaftliche Debatte vor der Bundestagswahl und einen höheren Organisationsgrad: "Niemand soll mehr an unseren politischen Forderungen vorbeikommen."
Tepe betonte, dass sie die internationale Arbeit fortführen und sich um Bildung in der Migrationsgesellschaft kümmern werde – letzteres ein Thema, das 2013 so noch nicht absehbar war: "Die Stärkung der Rechtspopulisten weltweit hat die Gewerkschaften wieder wach geküsst", sagte Tepe. Die GEW bekenne sich zur UN-Menschenrechtskonvention: "Zu diesem unserem Ziel stehe ich, dafür werde ich mich stark machen."
Einen Generationenwechsel in der GEW begleite sie gerne, betonte Tepe. Sie versprach, die GEWolution – die Konferenz junger Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter –, die ihr sehr wichtig sei, zu unterstützen und dafür Gelder zu beschaffen. Zum Thema Nachfolge machte sie, an die Delegierten gewandt, klar: "Ich würde mich daran beteiligen, eine Nachfolge zu finden. Aber Personen auszuwählen, das ist eure Aufgabe."
Info:
Marlis Tepe ist bereits im Alter von 22 Jahren in die GEW eingetreten. Sie war bis zu ihrer Wahl zur Vorsitzenden der Bildungsgewerkschaft im Juni 2013 Hauptschullehrerin in Schleswig-Holstein. Über 30 Jahre vertrat sie die GEW Schleswig-Holstein im Bundesfrauenausschuss. Von 1995 bis 2013 war sie Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Landesverbands und von 2006 bis 2013 Vorsitzende des Hauptpersonalrats im nördlichsten Bundesland.