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Unterrichtsmaterialien

Lernen mit – und über – TikTok

TikTok hat sich zu einer der beliebtesten Plattformen der Welt entwickelt. Auch im Kontext von Bildung und Lernen spielt die kostenfreie App eine Rolle. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, wie Falschinformationen und gefährliche Challenges zeigen.

Jugendliche und junge Erwachsene verbringen laut bpb auf TikTok mehr Zeit als auf anderen Plattformen. (Foto: Pixabay/CC0)

TikTok ist die am schnellsten wachsende Plattform für Nachrichten, auf der kurze Videoinhalte geteilt werden – von Prominenten, Influencerinnen und Influencern, aber auch vielen Jugendlichen. Viele denken bei TikTok vor allem an tanzende Teenager oder Schminktipps. Die kostenfreie App des chinesischen Unternehmens ByteDance kann aber auch für Bildung und Lernen eingesetzt werden.

Falsche Infos und Mutproben

Wichtig zu wissen ist jedoch: Neben Neuigkeiten und Trends werden Propaganda, Falschinformationen und gefährliche Mutproben verbreitet. Bedenken gibt es auch mit Blick auf den Datenschutz: Die App sammelt umfangreiche, sensible persönliche Daten von Nutzerinnen und Nutzern.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) widmet TikTok ein ausführliches Dossier mit einem Dutzend Kapiteln. Erklärt wird zum Beispiel: Was ist TikTok überhaupt, wie funktioniert die Plattform genau, wer nutzt sie – und kann man mit TikTok auch lernen? Themen sind aber auch gefährliche Challenges, falsche Informationen und Kriegspropaganda, Hatefluencer und rechtsextreme Mobilisierung sowie die Sperrdebatte. 

„TikTok wird zunehmend als Lern- und Bildungsplattform ernst genommen. Die Entwicklung von entsprechenden Formaten steht jedoch am Anfang.“ (Bundeszentrale für politische Bildung)

Mit Blick auf das Lernen mit TikTok weist die bpb entsprechend darauf hin: „TikTok wird zunehmend als Lern- und Bildungsplattform ernst genommen. Die Entwicklung von entsprechenden Formaten steht jedoch am Anfang.“ Etwas genauer unter die Lupe nimmt die bpb exemplarisch die Bereiche Erinnerungskultur und politische Meinungsbildung. Tipps, wie sich TikTok im Unterricht einsetzen lässt, finden sich im Dossier eher weniger. Hintergrundwissen für Lehrerinnen und Lehrer, die im Unterricht über TikTok aufklären wollen, gibt es dafür reichlich. Empfehlungen zur Nutzung gibt es darüber hinaus im Themenbereich TikTok von Klicksafe.

Wird TikTok im Unterricht eingesetzt, ist Filmbildung ein mögliches Stichwort. Die Plattform Kinofenster.de hat dazu ein Dossier mit Beispielen veröffentlicht. Dabei geht es um die Vermittlung von Film durch Film. „Über Besprechungen der dort geposteten Inhalte, kurze und maximal komprimierte Filmanalysen bis hin zu zahlreichen Tutorial-Videos, die teils mehr, teils weniger sprachlich erklärend vorgehen, bietet TikTok eine reiche Fundgrube an Ideen für eine filmvermittelnde Arbeit und für eigene Filmexperimente“, heißt es.

Antisemitismus auf Tiktok 

Schlagzeilen machten in den vergangenen Monaten etliche gefährliche TikTok-Trends: Bei der sogenannten Deo-Challenge, bei der Teilnehmende so viel Deodorant wie möglich einatmen, starben mindestens zwei junge Menschen. Tote gab es auch bei der Blackout-Challenge, bei der sich Jugendliche vor den Augen ihrer Followerinnen und Follower selbst bis zur Bewusstlosigkeit strangulieren.

Seit der jüngsten Eskalation im Nahostkonflikt sind zudem grausige Kriegsbilder auf der Plattform zu sehen. Vor allem der Hass auf Israel wird in vielen Videos propagiert. Hashtags wie #Palestine und #FreePalestine trenden, pro-isrealische sind weniger verbreitet. Im November kursierten Videos, in denen der Terroristenführer Osama bin Laden gefeiert wurde; Anlass ist ein rund 20 Jahre altes Pamphlet, in dem Bin Laden seine Sicht auf den Nahostkonflikt darlegt, inklusive antisemitischer Verschwörungsmythen. In einigen Ländern gibt es bereits ein TikTok-Verbot.