Zum Inhalt springen

Tarifeinigung bei Berlitz

Knappe Mehrheit stimmt für Abschluss

Mit einer knappen Mehrheit stimmten die bei Berlitz Deutschland beschäftigten GEW-Mitglieder für die Annahme des Verhandlungsergebnisses. Damit kann die Tarifeinigung in Kraft treten, die Beschäftigten erhalten Sonderzahlungen und Tariferhöhungen.

Mit einer knappen Mehrheit stimmten die bei Berlitz Deutschland beschäftigten GEW-Mitglieder für die Annahme des Verhandlungsergebnisses. Damit kann die Tarifeinigung in Kraft treten, die Beschäftigten erhalten Sonderzahlungen und Tariferhöhungen.

58,3 Prozent der bei Berlitz Deutschland beschäftigten GEW-Mitglieder stimmten für die Annahme des Verhandlungsergebnisses vom 23. Juni 2023. Damit gibt es eine knappe Mehrheit und die Tarifeinigung kann in Kraft treten.
Das Tarifergebnis im Überblick:

  • 2023: Fortführung der Sonderzahlung (Inflationsausgleich) bis zum 31.12.2023 in Höhe von 360 Euro (pro Quartal)
  • Ab 1. Januar 2024: Fortführung und Erhöhung der Sonderzahlung in Höhe von 405 Euro (pro Quartal)
  • Ab 1. Januar 2025: tabellenwirksame Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent
  • Die Laufzeit endet zum 31. Dezember 2025

GEW-Verhandlungsführer Oliver Brüchert bewertete die Einigung als wichtigen Schritt für die Beschäftigten. Noch im März wollte Berlitz Deutschland den Beschäftigten gar keine nachhaltigen Entgelterhöhungen in Aussicht stellen. „Dagegen sind die nun vereinbarten 8,5 Prozent Gehaltssteigerung ein großer Sprung, auch wenn sie erst im Januar 2025 kommen. Die Zeit bis dahin wird mit steuer- und sozialversicherungsfreien Sonderzahlungen überbrückt”, sagte Brüchert.

Letztendlich habe die GEW-Tarifkommission dem Ergebnis zugestimmt unter dem Vorbehalt, dass die GEW-Mitglieder in einer Mitgliederbefragung den Abschluss annehmen. „Wir haben viel erreicht, weil die Beschäftigten bei Berlitz bereit waren, für eine Lohnerhöhung zu kämpfen. Die jetzt erreichten Gehaltssteigerungen sind gut, aber langfristig noch nicht genug. Darauf gilt es in der nächsten Entgeltrunde bei Berlitz aufzubauen.“

Hohe Streikbereitschaft

Eine solche Mitgliederbefragung ist keine bloße Meinungsumfrage: Die Mitglieder, die gegen den Tarifabschluss stimmten, haben damit zugleich ihre Bereitschaft erklärt, für ein besseres Ergebnis zu streiken. Das waren immerhin fast 42 Prozent der Stimmberechtigten. Und das bedeutet: Die GEW ist bei Berlitz grundsätzlich streikfähig. Dies hatte sich auch schon im Vorfeld der Verhandlungen am 23. Juni abgezeichnet, als die GEW für den Fall eines Scheiterns Warnstreiks vorbereitete.

Doch in den Verhandlungen wurde auch deutlich, dass der Arbeitgeber sich nicht weiter bewegen würde. Die Geschäftsführung sieht Berlitz Deutschland zwar auf dem Pfad der Erholung. Entscheidend sei aber das Jahr 2024. Dann werde sich zeigen, welche Spielräume für künftige Entgeltsteigerungen sich eröffnen. Die nächste Tarifrunde bei Berlitz folgt Anfang 2026.