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Coronapandemie

Jedes dritte Kind weltweit ohne Zugang zu Onlinebildung

Für Millionen Kinder weltweit bleiben Bildungseinrichtungen aufgrund der Coronakrise nach wie vor geschlossen. Die Pandemie könnte weitere massive finanzielle Auswirkungen auf den internationalen Bildungssektor haben, warnen die SOS-Kinderdörfer.

Vielen Kindern weltweit stehen nicht die Voraussetzungen für Fernunterricht zur Verfügung, sie haben keinen Computer oder Internetzugang. (Foto: Pixabay / CC0)

Von den weltweit 1,5 Milliarden Schülerinnen und Schülern, deren Schulen geschlossen wurden, haben nach Angaben von Unicef rund 463 Millionen beziehungsweise mehr als 30 Prozent keinen Zugang zum Online-Unterricht erhalten. In Afrika südlich der Sahara haben laut Unesco fast 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler keinen Zugang zu einem Computer oder Internet. „Vielen Kindern auf der ganzen Welt stehen nicht die Voraussetzungen für Fernunterricht zur Verfügung“, sagte Boris Breyer, stellvertretender Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit.

Weniger Geld für Bildung

Rund ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler war bereits vor der Coronakrise von der digitalen Welt ausgeschlossen. Anlässlich des Weltalphabetisierungstages am 8. September warnen die SOS-Kinderdörfer vor weiteren massiven finanziellen Auswirkungen auf den Bildungssektor. Weltweit hätten schon vor der Pandemie 148 Milliarden US-Dollar gefehlt, um das Ziel zu erreichen, bis 2030 jedem Kind eine qualitativ hochwertige Bildung zu garantieren. „Diese finanzielle Lücke könnte nach Schätzungen um ein Drittel wachsen“, sagte Breyer.

„Wir müssen die finanziellen Mittel bereitstellen, um Kindern das Recht auf Bildung zu garantieren.“ (Boris Breyer)

In Afrika südlich der Sahara könnten die Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung nach Prognosen der Weltbank um 4,2 Prozent sinken. In den Entwicklungsländern könnten im nächsten Jahr 100 bis 150 Milliarden US-Dollar weniger für Bildung ausgegeben werden als geplant. Breyer forderte: „Wir müssen die finanziellen Mittel bereitstellen, um Kindern das Recht auf Bildung zu garantieren. Für viele ist das die einzige Chance, der Armut zu entkommen. Es geht um das Schicksal einer ganzen Generation!“