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Filmtipp

„Herr Bachmann und seine Klasse“ als VoD und DVD

Der Dokumentarfilm „Herr Bachmann und seine Klasse“ porträtiert die Beziehung zwischen einem Lehrer und einer 6. Klasse an einer Schule in Hessen. Seit 21. Januar ist der Film als VoD und seit 18. Februar auf DVD erhältlich.

Für den Lehrer Dieter Bachmann stehen die Schülerinnen und Schüler im Fokus, nicht der Unterrichtsstoff. (Foto: Madonnen Film)

Die 6b ist eine Klasse von 12- bis 14-jährigen an der Georg-Büchner-Gesamtschule in Stadtallendorf in Nordhessen. Alle Leistungsstufen sind noch in einem Klassenverband vereint. Am Ende des Schuljahres erfolgt die Teilung in drei Schulzweige. Viele Schülerinnen und Schüler stammen aus Familien mit einer Migrationsgeschichte, insgesamt sind neun Länder und Kulturen vertreten.

Ausbildung der Identität

Die Schule macht den Kindern klar, was die Gesellschaft von ihnen erwartet: Leistung. Bei den Schülerinnen und Schülern geht es darum, wie sie diese Herausforderung überstehen – mit Stolz, Überheblichkeit, Angst oder dem Gefühl der Minderwertigkeit. Es geht um die Ausbildung ihrer Identität als einzelne Persönlichkeiten, aber auch ihrer Genderrolle und ihrer nationalen oder kulturellen Zugehörigkeit.

Was kann Schule beitragen?

Im Hintergrund stehen komplexe Fragen: Was kann Schule unter diesen Bedingungen erreichen? Sind die Trennungslinien der Herkunft identisch mit denen der Leistungseinstufung? Kann Schule beitragen, Ausgrenzung und Marginalisierung zu vermeiden? 

Raum des Vertrauens

In diesem sozialen Umfeld arbeitet Dieter Bachmann seit 17 Jahren als Klassenlehrer. Er ist ein ehemaliger Revoluzzer, Aussteiger, Folksänger, Bildhauer. Für ihn ist das Wichtigste, jedem Kind zu vermitteln, dass es wertvoll ist und Fähigkeiten hat. Er begegnet allen Kindern mit großer Offenheit und schafft so einen Raum des Vertrauens. Musik ist dabei eine allgegenwärtige Sprache, die sich wie selbstverständlich um den Unterrichtsstoff legt.

Anhand der sozialen Beziehungen in der Klasse erzählt der Film nebenbei auch von den Strukturen einer kleinen, westdeutschen Industriestadt, deren Geschichte bis zurück in die NS-Zeit von Migration geprägt ist.

Seit 21. Januar 2022 ist der Film als VoD und seit 18. Februar auf DVD erhältlich.