Weil nicht alle Elternhäuser die gleiche Unterstützung bei den Hausaufgaben anbieten könnten, wirkten sie sozial selektierend, schreibt Himmelrath. Wer als Schülerin oder Schüler Probleme und nicht die richtige Hilfe im Hintergrund habe, verliere durch die Hausaufgaben – und nicht etwa trotz der Aufgaben – schnell den Anschluss an die Unterrichtsinhalte. Das zeigten Forschungen etwa des Wissenschaftszentrums Berlin.
Außerdem habe sich in der Pädagogik längst der Trend zu einem möglichst individuellen Lernen entwickelt – und diesem Ansatz widersprechen Hausaufgaben mit ihren gleichmacherischen Methoden völlig. Es wird nach Ansicht des Autors also höchste Zeit, sich von diesem veralteten Instrument zu lösen – und stattdessen Schulaufgaben im besten Sinne des Wortes zu entwickeln und einzusetzen.
Das Werk gliedert sich in vier Hauptteile: 1. Hausaufgaben – der nicht hinterfragte Standard, 2. Sinnvoll oder Selektion? Hausaufgaben im Fokus der Wissenschaft, 3. Praxiserfahrungen – so kann es anders laufen, 4. Von Haus- zu Schulaufgaben: ein alternatives Gesamtkonzept.
Armin Himmelrath: "Hausaufgaben – Nein Danke! Warum wir uns so bald wie möglich von den Hausaufgaben verabschieden sollten". Hep verlag, 152 Seiten, 16 Euro.