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Digitalisierung

GEW startet Online-Reihe zur Privatisierung im Bildungswesen

„Wer propagiert die Digitalisierung von Schulen? Akteure und ihr Netzwerk“. Dieses Thema bildet den Auftakt zu einer Serie, die die Privatisierung an Schulen im Zuge der Digitalisierung beleuchtet.

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Foto: Shutterstock/GEW

IT-Konzerne, Start-ups, unternehmensnahe Stiftungen und Vereine – sie alle machen sich stark, um die digitale Transformation von allgemeinbildenden und beruflichen Schulen voranzutreiben. Ein Milliardenmarkt, finanziert vor allem von Bund und Ländern durch den Digitalpakt Schule. Die GEW sorgt sich, dass Unternehmen so zunehmend Einfluss auf öffentliche Schulen nehmen.

Werbung für neue Methoden und Lerninhalte

Gefordert wird nicht nur eine bessere Ausstattung mit Hard- und Software, mit WLAN und Schul-Clouds. Unternehmen und Stiftungen bewerben auch digitale Lern- und Lehrmaterialien. Sie propagieren zudem neue Methoden, Lerninhalte zu vermitteln – etwa per Videokonferenz durch Ehrenamtliche und andere Fachfremde.

Die Akteure sind vielfältig. Sie reichen von der simpleclub GmbH, die Lernapps vermarktet, bis hin zu dem Verein Lern-Fair, der ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur kostenlosen, web-basierten Unterstützung von bildungsbenachteiligten Schülerinnen und Schülern vermittelt.

„Bildung ist kein Geschäftsmodell für IT-Konzerne und Start-ups!“ (Anja Bensinger-Stolze)

„Die GEW sieht mit großer Sorge, dass private Unternehmen im Zuge der Digitalisierung immer stärkeren Einfluss auf öffentliche Schulen bekommen“, sagt Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied für den Bereich Schule. „Bildung ist kein Geschäftsmodell für IT-Konzerne und Start-ups! Das Primat der Pädagogik muss gewahrt bleiben. Öffentliche Bildung muss auch im Zeitalter der Digitalisierung allen Kindern und Jugendlichen offenstehen, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Der Staat hat sicherzustellen, dass private Akteure mit ihren Angeboten – etwa kostenlosen Unterrichtsmaterialien - das Neutralitätsgebot der Schule strikt beachten“, so die GEW- Schulexpertin weiter.

Unternehmensnahe Akteure sind bestens vernetzt

Um Einfluss und Schlagkraft zu erhöhen, haben sich die Akteure vernetzt. Etwa im Bündnis für Bildung e.V., gegründet 2012. Neben Microsoft oder Samsung sind hier auch Schulbuchverlage sowie einige Bundesländer und Kommunen vertreten. Im Forum Bildung Digitalisierung e.V., gegründet 2017, agieren große unternehmensnahe Stiftungen (etwa Bertelsmann-, Deutsche-Telekom-, Siemens-, Robert-Bosch-Stiftung). Das Forum organisiert Fachtagungen, veröffentlicht „Working Paper“ und bietet eine „Schulleitungsqualifizierung“ an. Zudem gibt es das „Netzwerk Digitale Bildung“ oder die „Initiative der Deutschen Digitalen Bildungsanbieter (iddb)“.

Unternehmen

Die Idee zur Gründung entstand 2008. Vermarktet Lernvideos, Lernspiele, Arbeitsblätter und interaktive Übungen, jeweils für Grundschule und Sekundarstufe. Auch für Home Schooling und für Hausaufgaben. Nach eigenen Angaben nutzen über 1,2 Millionen Schülerinnen und Schüler diese Angebote. Das „Basis“-Angebot kostet 11,96 Euro im Monat, das „Premium“-Angebot“ ist ab 15,96 Euro im Monat zu haben. Über 250 Mitarbeiter*innen. Zu den Förderern zählen die Europäische Union, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie die Humboldt-Universität Berlin.

„Im Rahmen des Programms ProFIT, finanziert durch das Land Berlin und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), möchte die sofatutor GmbH mit dem Projekt "sofatutor für die Schule - Künstliche Intelligenz für individualisierte Lernkonzepte wie den Flipped Classroom” die Lernplattform weiterentwickeln, um neue Nutzungsszenarien für Schüler, Eltern und Lehrer zu unterstützen.“ Zu den Zielen dieses Projektes gehört „Lernstandsmessung, -analyse für Schüler“.

Engagiert sich in der Initiative iddb (siehe 5.5).

Adresse: sofatutor GmbH, Grünberger Str. 54, 10245 Berlin

Bietet „Consulting und Bildungsprozessberatung für Unternehmen, Verlage, Startups, Institutionen, Kommunen oder Schulen“. Geschäftsführerin ist Anja Hagen (zuvor verlegerische Geschäftsführerin bei der Franz Cornelsen Bildungsmediengruppe, beteiligte sich an e-Learning-Projekten in Kooperation mit dem BMBF und Kultusministerien der Länder und engagiert sich für „die Schaffung innovationsförderlicher Marktbedingungen in Deutschland“). Die Homepage verweist auf die Unternehmen Online-Vertretungsstunden OVS GmbH sowie EDUapps GmbH. Mitglied im Bündnis für Bildung (siehe 5.1) und im Didacta Verband (siehe 4.)

Adresse: education 360° Consulting GmbH, Burgherrenstr. 8, 12101 Berlin

Seit Frühjahr 2020 aktiv. „5,2 Prozent aller Unterrichtsstunden in Deutschland fallen ersatzlos aus, weitere 4,7 Prozent werden fachfremd vertreten – das sind eine Million Stunden Fachunterricht im Monat“, heißt es auf der Webseite. Und: „Durch den Lehrermangel wird sich dieses bildungspolitische Problem in den nächsten Jahren weiter verschärfen.“ Insbesondere strukturschwache Regionen „werden es schwer haben, die Unterrichtsversorgung sicher zu stellen".

Das Unternehmen stellt Schulen „aufgezeichnete Unterrichtsstunden“ im Fach Physik zur Verfügung. Hinzu kommen „Übungen zur Verständnissicherung sowie Leistungsmessungen mit Feedback an die reguläre Lehrkraft.“ Angebote für Chemie, Mathematik, Informatik und Technik sollen folgen – „das Unternehmen sucht Investoren.“

Adresse: Online-Vertretungsstunden OVS GmbH, c/o education 360° Consulting GmbH, Burgherrenstraße 8, 12101 Berlin

Bietet Apps für den Unterricht, die von 18 Partnern bereitgestellt werden. Wer das Angebot nutzen will, muss sich zunächst auf der Webseite registrieren lassen. Kosten pro Monat: 9,90 Euro. Videos auf YouTube stellen einzelne Angebote vor.

Adresse: EDUapps GmbH, Bahnhofstrasse 2, 85560 Ebersberg

„Wir beraten Dein Unternehmen in allen kaufmännischen, finanziellen, strategischen und vertrieblichen Themen. Speziell zugeschnitten auf den Bildungsbereich und mit staatlicher Förderung.“ Bietet sich auch als Investor an, etwa für frisch gegründete Unternehmen, und organisiert Events. Wirbt mit einem Netzwerk aus Kontakten zu Bildungseinrichtungen, staatlichen Stellen, Investoren, Marketingpartnern und „etablierten Player*innen im Bildungsmarkt“. Mitglied im Didacta Verband (siehe 4.)

Adresse: EDUvation GmbH, Bahnhofstrasse 33, 33602 Bielefeld

„Die beliebteste Lernapp für die Schule“. Für Fächer wie Deutsch, Französisch, Physik, Biologie oder Spanisch. Bietet „originale Abiturprüfungen“, „interaktive Aufgaben“ und „personalisierte Lernpläne“. „Erstellt von Studierenden der besten Universitäten“. Hat nach eigenen Angaben monatlich zwei Millionen Nutzer*innen. Das Produkt unlimited kostet 5,83 Euro pro Monat (zuvor 16,49 Euro). unlimited plus ist für 12,49 Euro pro Monat zu haben (zuvor 29,99 Euro) und bietet zusätzlich u.a. einen „Hausaufgaben-Chat“. Rund 80 Mitarbeiter*innen. Engagiert sich in der Initiative iddb (siehe 5.5), Mitglied im Didacta Verband (siehe 4.).

Adresse: simpleclub GmbH, Lena-Christ-Straße 2, 82031 Grünwald

Hat zum Ziel, „Lehrkräfte in der aktiven Mitgestaltung des digitalen Wandels im Bildungswesen zu unterstützen“. Bietet eine Online-Plattform, auf der Lehrkräfte mit digitalen Lernangeboten zusammenkommen („Zukunft Digitale Schule“). Unterhält ferner eine Nachrichtenplattform („Lehrer News“) und vergibt einen Preis für digitale Unterrichtskultur („Award Digitale Bildung“).

Das Unternehmen sei an vielen Stellen „auf Hürden in der Verwaltung“ gestoßen. Deshalb habe man ein Forschungsprojekt im Bereich digitaler Verwaltung gestartet. Zum Beirat gehören Julia Stenger von der EDUvation GmbH, Georg Hoffmann, Vorstandsmitglied des Deutschen Philologenverbandes und Daniel Jung, der auf YouTube Erklär-Videos für Mathematik anbietet. Zu den Unterstützern zählen u.a. Bertelsmann-Stiftung, sofatutor, Bildungsserver Berlin-Brandenburg, Landesinstitut für Schule Bremen, Hessische Lehrkräfteakademie und TU München. Zum Team gehören zahlreiche ehrenamtliche Helfer*innen. Engagiert sich in der Initiative iddb (siehe 5.5.).

Adresse: Zukunft Digitale Bildung gGmbH, Boxhagener Straße 82a, 10245 Berlin

Teach First Deutschland vermittelt in sechs Bundesländern Hochschulabsolvent*innen, die als „Fellows“ zwei Jahre lang an Schulen in sozialen Brennpunkten den Unterricht unterstützen. Dafür erhalten die Fellows ein Brutto-Gehalt, das je nach Bundesland zwischen 2.200 Euro und 3.000 Euro beträgt. Im Schuljahr 2021/22 waren 168 Fellows an 127 Schulen tätig.

„Digitale Bildung ist für Teach First Deutschland ein wichtiger Baustein für gerechte Bildungschancen.“ TFD setzt speziell geschulte„Digifellows“ ein, die an Schulen digitale Themen bearbeiten. Die regulären Fellows helfen „im Umgang mit neuen Medien oder Lern-Apps.“

Hauptförderer sind die Unternehmensberatung Accenture, die HypoVereinsbank UniCredit, Deutsche Post Lotterie, RAG-Stiftung, Swiss-Life-Stiftung, Fritz-Henkel-Stiftung, Haniel-Stiftung. Im Geschäftsjahr 2021/22 erhielt TFD Spenden in Höhe von 5,2 Millionen Euro. Büros auch in Hamburg, Essen, Stuttgart und Dresden. Schirmherrin ist Elke Büdenbender, die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. TFD gehört zum internationalen Netzwerk Teach for All, das von der US-Amerikanerin Wendy Kopp gegründet wurde.

„Systemhaus und Partner für Digitalisierung“. Zur Zielgruppe gehören auch Schulen, Schulträger und „sonstige Bildungseinrichtungen“. Bietet ein Netzwerk von pädagogischen Fachkräften und eigenen Technikern, um Schulen „beim technisch-pädagogischen Konzept im Rahmen des Digitalpaktes zu unterstützen.“ Mit-Geschäftsführer Steffen Guschmann ist Co-Autor des Nachschlagewerks „Wegweiser Digitale Bildung“.

Zu den Partnern gehören Microsoft, Deutsche Telekom, Vodafone und zahlreiche weitere Firmen der IT- und Telekommunikationsindustrie. Die Firmenadresse dient gleichzeitig als Kontaktadresse für das Netzwerk Digitale Bildung (siehe 5.7).

Adresse: Häusler KG Systemhaus, Im Steingerüst 10, 76437 Rastatt

Stiftungen

Zu den aktuellen Bildungsprojekten der Deutschen-Telekom-Stiftung gehören: „Data Science“ (Daten analysieren in der Schule), „Die Zukunft des MINT-Lernens“ (Denkfabrik für Unterricht mit digitalen Medien) und „GestaltBar – die digitale Werkstatt“ (Digitale Kompetenzen für Hauptschüler). Veröffentlicht eine Interview-Reihe zum Thema „Außerschulische Lernorte leisten wichtige digitale Bildungsarbeit. Wie klappt es?“. Engagiert sich im Forum Bildung Digitalisierung e.V. (siehe 5.2).

Die als gemeinnützig anerkannte Stiftung wurde 2003 von der Deutschen Telekom gegründet. Das Unternehmen bietet für Schulen bzw. für Schulträger Breitband-Anschlüsse, Cloud-Lösungen, Whiteboards und Tablets, aber auch Schulungen für Lehrkräfte sowie „passendes Unterrichtsmaterial“. Zum Angebot gehört auch ein „Mobilfunktarif für Schulen“ mit „unbegrenztem Datenvolumen“. Zitat auf der Homepage: „Die Ansprüche an die Schulen bei der Digitalisierung unterscheiden sich kaum noch von denen eines Unternehmens.“ Die Deutsche Telekom unterstützt das Projekt „Smart School“ der Bitkom (siehe 4.).

Die Bertelsmann-Stiftung beeinflusst mit Projekten, Studien, Konferenzen und Veröffentlichungen seit Jahren den Diskurs. Veröffentlichte 2017 die Studie „IT-Ausstattung an Schulen: Finanzierung ist eine milliardenschwere Daueraufgabe“. Realisierte das Projekt „Schule und digitale Bildung“ (Schul- und Unterrichtsentwicklung in der Bildungsregion Kreis Gütersloh; Unterstützungsangebot für 114 Schulen und 18 Schulträger im Kreis, Laufzeit: fünf Jahre bis 2022). Beschäftigte sich auch mit „Digitalisierung in der beruflichen Bildung“. Engagiert sich im Forum Bildung Digitalisierung e.V. (siehe 5.2).

Die als gemeinnützig anerkannte Stiftung ist Mehrheitseignerin des Bertelsmann-Konzerns. Der Konzern hat weltweit in digitale Bildungsanbieter investiert. Beispiele sind iNurture (Indien), Relias Learning und Udacity (beide USA).

Vereine

Gegründet im April 2020, zu Beginn der Covid-19-Pandemie. Die Idee lautete: Bildungsbenachteiligte Schülerinnen und Schüler mit „kostenloser digitaler 1:1-Lerrnunterstützung unter die Arme zu greifen“. Hat laut eigenen Angaben bislang mehr als 16.000 „Lernpaare“ vermittelt. Die Helferinnen und Helfer arbeiten ehrenamtlich, Erfahrungen oder Vorkenntnisse werden nicht verlangt.

Bietet inzwischen auch eine „Fortbildung digitale Lernbegleitung“ für Lehramtsstudierende sowie eine App mit Videochat-Tools. Als gemeinnützig anerkannt. Gefördert u.a. von Dieter-Schwarz-Stiftung, Andreas-Gerl-Stiftung, Vector-Stiftung und Heidehof-Stiftung.

Öffentliche Partner sind die Schulministerien in NRW und Rheinland-Pfalz. Als „Netzwerkpartner“ nennt der Verein u.a. SAP, das Hochschulforum Digitalisierung und Teach First Deutschland. 80 Mitarbeitende, über 15.000 registrierte Ehrenamtliche, erreichte nach eigenen Angaben bislang mehr als 25.000 Schülerinnen und Schüler. Engagiert sich in der Initiative ibbd (siehe 5.5).

Adresse: Lern-Fair e.V., Gluckstraße 1, 53115 Bonn

Verbände

Gegründet 1999. Verband der IT-Branche mit mehr als 2.000 Mitgliedsunternehmen (u.a. Microsoft Deutschland, Google Germany, Facebook Germany, Samsung Electronics, SAP). Über seine Ziele schreibt der Verband: „Es geht um die politische Flankierung datengetriebener Geschäftsmodelle“. Dazu gehöre „die digitale Transformation im Bildungsbereich“. Organisiert den Wettbewerb „Smart School“. Berichte auf der Homepage haben die Überschrift „Schüler wollen digitaler lernen – und können es oft nicht“ oder „Bund und Länder müssen bei Digitalisierung der Schulen endlich Klarheit schaffen“. Organisierte eine Online-Bildungskonferenz am 9. / 10.März 2022. Fördert Startups, etwa durch „Zugang zu wichtigen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik.“ Engagiert sich im Bündnis für Bildung e.V. (siehe 5.1) sowie für die Offensive Digitale Schultransformation (siehe 5.6).

Adresse: Bitkom e.V., Albrechtstraße 10, 10117 Berlin

Gegründet 2017. Bezeichnet sich als „Netzwerk aus Bildungsinstitutionen, Unternehmen, Wissenschaft und Politik“. Ziel ist, „die Bildungswelt konsequent und nachhaltig zu digitalisieren.“ Laut Satzung soll der Verband gemeinnützig arbeiten. Die Mitgliedschaft ist kostenpflichtig: Eine „natürliche Person“ zahlt 70 Euro, eine Schule 250 Euro, eine Hochschule 420 Euro, ein Startup 250 Euro, ein Unternehmen - abhängig vom Umsatz -  bis zu 6.440 Euro (jeweils pro Jahr, plus Mehrwertsteuer).

Auffällig: Unter „Aktuelles“ trägt der neueste Eintrag das Datum 22. Oktober 2022.

Engagiert sich in der Initiative iddp (siehe 5.5.).

Adresse: Bundesverband Digitale Bildung e. V., Siebstrasse 1, 30171 Hannover

Der Verband unterhält einen Ausschuss mit Namen „didacta Digital“. Veröffentlicht auch ein Magazin, das den Namen „didacta Digital“ trägt. Auf der Webseite des Verbandes ist zu lesen: „Digitale Kompetenz gehört fest in die Bildungspläne der Schulen und Kitas.“ Fordert eine „Stärkung der digitalen Bildungsoffensive“ und die „Nutzung des Innovationsportals der Bildungswirtschaft“.

Zu den Mitgliedern des Verbandes gehören auch Firmen und Verbände, die im Bereich Digitalisierung tätig sind: u.a. Smart Technologies (Germany) GmbH, simpleclub GmbH, IServ GmbH, Texas Instruments Education Technology GmbH, education 360° Consulting GmbH, EDUvation GmbH, Bündnis für Bildung, n-21: Schulen in Niedersachsen online e.V.

Adresse: Didacta Verband e. V., Rheinstraße 94, 64295 Darmstadt

Gemeinsame Projekte der Akteure

Gegründet 2012. Unterstützt den digitalen Wandel beim Lehren und Lernen. Engagiert sich für die Entwicklung und Umsetzung von Standards und Referenzlösungen für Bildung und Infrastruktur in Lehr- und Lernumgebungen.

Mitglieder sind große Unternehmen der Digitalindustrie (u.a. Microsoft, Intel, Samsung), Bitkom, Stiftungen (Heraeus-Bildungsstiftung, Technologiestiftung Berlin), Verlage (Klett, Cornelsen, Brockhaus), kleine Digital-Firmen sowie kommunale Akteure (u.a. Stadt Bielefeld, Stadt Düsseldorf, Deutscher Städte- und Gemeindebund) und Bundesländer (Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein).

Organisiert Arbeitsgruppen zu Themen wie Cloud, Lehrerdienstgeräte, Schultransformation und führt Umfragen durch („Lernen Zuhause“, „Feedback Bundesländer Digitalpakt“). Beteiligt am BMBF-Projekt BIRD („Bildungsraum Digital“), das mit einer „Nationalen Bildungsplattform“ (NBP), einer bundesweiten Schul-Cloud, alle digitalen Bildungslösungen und Bildungsakteure zusammenführen will. Vergibt das Siegel „Exzellente Digitale Schule“. Mitglied im Didacta Verband.

Adresse: Bündnis für Bildung e.V., Georgenstrasse 35, Berlin

Gegründet 2017. Gemeinnütziger Verein, in dem sich unternehmensnahe Stiftungen engagieren: Deutsche-Telekom-Stiftung, Bertelsmann-Stiftung, Dieter-Schwarz-Stiftung, Joachim-Herz-Stiftung, Robert-Bosch-Stiftung, Siemens-Stiftung, Dieter-von-Holtzbrinck- Stiftung, Heraeus-Bildungsstiftung, Vodafone-Stiftung Deutschland und Wübben-Stiftung. Geschäftsführender Vorstand ist Jacob Chammon, ehemaliger Schulleiter der Deutsch-Skandinavischen Gemeinschaftsschule in Berlin. Derzeit 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (incl. Werkstudierende).

„In Projekten, Publikationen und Veranstaltungen identifizieren wir Gelingensbedingungen für den digitalen Wandel an Schulen“, heißt es auf der Homepage. Koordiniert das vom BMBF geförderte Netzwerk Bildung Digital (siehe 5.4).

Veranstaltet im April 2024 in Berlin zum achten Mal die „Konferenz Bildung Digitalisierung“. Organisierte Fachtagungen, u.a. in Kooperation mit der Kultusministerkonferenz und dem Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz. Gemeinsam mit dem Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg veranstaltete der Verein eine mehrteilige Schulleitungsqualifizierung für Schulleitungen und Mitglieder von Steuergruppen für die digitale Schulentwicklung. Publiziert „Impulspapiere“ und „Working Paper“.

Adresse: Forum Bildung Digitalisierung e.V., Pariser Platz 6, Berlin

Auftaktveranstaltung am 22. Februar 2021. Ins Leben gerufen von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damaligen Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Zentrales Element der Initiative soll die „Nationale Bildungsplattform“ werden. Die Kultusministerkonferenz beschäftigte sich in einem Positionspapier mit der Initiative (Beschluss der KMK vom 9.9.2021).

Adresse: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Dorotheenstraße 84, Berlin

Gestartet Ende Juni 2021. Das Netzwerk unterstützt den Austausch von Akteuren aus allen Bildungsbereichen, also auch aus Kita, Hochschule und Weiterbildung. Wurde bis zum 31.3.2023 vom BMBF im Rahmen der Initiative Digitale Bildung (siehe 5.3) gefördert. Wird koordiniert vom Forum Bildung Digitalisierung (siehe 5.2.).

Auf der digitalen Auftaktveranstaltung am 30.6.2021 sprachen u.a. Oliver Janoschka vom Hochschulforum Digitalisierung, Ekkehard Thümler vom stiftungsnahen Centre for Social Investment (CSI) der Uni Heidelberg sowie Claudia Nicolai von der HPI School of Design Thinking Potsdam.

Adresse: Forum Bildung Digitalisierung e. V., Pariser Platz 6, 10117 Berlin.

Die Initiative der Deutschen Digitalen Bildungsanbieter hat sich im Frühjahr 2021 gegründet, um das Potenzial digitaler Bildungsangebote aufzuzeigen. Beteiligt sind über 60 digitale Bildungsunternehmen, Initiativen und Verbände. Zielt auf Politik und Öffentlichkeit. Unterstützend äußerte sich im Mai 2021 Tankred Schipanski, damals digitalpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Beschwert sich, dass staatliche Eigenentwicklungen im Digitalbereich das von deutschen digitalen Bildungsanbietern aufgebaute Know–how nicht nutzen. Fordert eine Zusammenarbeit von Politik und Verwaltungen in Bund, Land und Kommunen, Schulen, Verbänden und Vereinen mit EdTech–Unternehmen.

Weitere Forderungen: Dauerhafte, nachhaltige Finanzierungsstruktur der öffentlichen Hand für Schulen. Gleiche Bildungschancen für alle. Digitale Nachhilfeangebote sollen steuerlich absetzbar werden. Eine „Fortbildungsoffensive Digitalisierung“ für Lehrkräfte. Auch kleine Start–Ups der Branche sollen die Chance haben, an Vergabeverfahren der öffentlichen Hand teilzunehmen.

Initiatoren u.a.: sofatutor GmbH, Rock your Life gGmbH, Bundesverband Digitale Bildung e.V., GoStudent GmbH, Lern-fair

Unterstützt von u.a.: Cornelsen eCademy, Scoyo GmbH, Zukunft Digitale Bildung, Stiftung Fairchance, Aelius Förderwerk e.V.

Adresse: cleverly edu GmbH, Gormannstraße 14, 10119 Berlin

Die Offensive Digitale Schultransformation fordert eine „sofortige Digitalisierungsoffensive von Bund, Ländern und Kommunen mit dem Ziel, die dringend notwendige digitale Schultransformation wirksam voranzutreiben“. Hat dazu sieben Forderungen formuliert, u.a. „verpflichtenden Informatikunterricht ausweiten“ sowie „Schulen durch flächendeckende Bereitstellung von IT-Fachpersonal, Medienberater*innen und zentralen Diensten dauerhaft unterstützen“. Die Forderungen wurden unterzeichnet u.a. von Deutscher Philologenverband, Deutscher Lehrerverband, Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V, Netzwerk Digitale Bildung, Gesellschaft für Informatik, Bundesverband IT-Mittelstand e.V., Stifterverband, Initiative D 21, Bitkom, Hasso-Plattner-Institut, Schulnetzwerk MINT-EC, IHK Berlin. 

Adresse: Gesellschaft für Informatik e.V., Geschäftsstelle Bonn, Wissenschaftszentrum, Ahrstraße 45, 53175 Bonn

Gegründet 2015. Loser Zusammenschluss von Personen unterschiedlicher Expertise, Erfahrungen und Interessen, die sich für zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen engagieren. Zielgruppe sind Schulen, Schulträger und Lehrkräfte. Organisierte 2021 den „Digitalkongress#Zukunft Lernen“ mit über 2.000 Teilnehmenden. Veröffentlichte das „Kompendium #ZukunftLernen“ und bietet Webinare, Vorträge und Schulungen. Sprecher ist Martin Breier, der als „Vertriebsleiter Digitale Bildungslösungen“ für Smart Technologies tätig ist. Als Projektleiter amtiert Steffen Guschmann, der für Häusler KG Systemhaus arbeitet (siehe unter 1.).

Unterstützt u.a. vom Deutschen Lehrerverband, Smart Technologies, Intel, Jabra (Audio- und Videoprodukte für Homeschooling und hybride Klassenräume).

Adresse: Projektbüro Netzwerk Digitale Bildung, Im Steingerüst 10, 76437 Rastatt