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Betriebsratswahlen 2022

GEW ruft dazu auf, wählen zu gehen

Die GEW ist besorgt: Nur noch neun Prozent der Firmen, in denen es einen Betriebsrat geben könnte, haben einen solchen. Und: Nur circa 40 Prozent der Beschäftigten bundesweit haben eine betriebliche Interessenvertretung. Daher heißt es: Wählen gehen!

Die Löhne in mitbestimmten Betrieben sind um 8,4 Prozent höher als in Betrieben ohne Betriebsrat. (Foto: Pixabay/CC0)

Anlässlich des Starts der bundesweiten Betriebsratswahlen am 1. März hat die GEW ihre Mitglieder dazu aufgerufen, sich zahlreich zu beteiligen. „Mitbestimmung im Betrieb ist gelebte Demokratie. Für das Recht auf Mitbestimmung wurde hart gekämpft. Das Recht, einen Betriebsrat zu wählen, sollten daher alle Beschäftigten nutzen“, sagte das GEW-Vorstandmitglied für Tarif- und Beamtenpolitik, Daniel Merbitz. In mitbestimmten Betrieben seien die Löhne um 8,4 Prozent höher als in Betrieben ohne Betriebsrat und die Arbeitsplätze sicherer. 

Betriebliche Mitbestimmung weiterentwickeln

Sorge mache jedoch die Entwicklung, dass nur noch neun Prozent der Unternehmen, in denen es einen Betriebsrat geben könnte, einen Betriebsrat hätten, und nur circa 40 Prozent der Beschäftigten bundesweit eine betriebliche Interessenvertretung hätten. Das liege unter anderem daran, dass Arbeitgeber oft versuchen, die Wahl eines Betriebsrats zu verhindern.

„Das Ziel, die Gründung und Wahl von Betriebsräten zu erleichtern, muss weiterverfolgt werden.“ (Daniel Merbitz)

„Das Ziel, die Gründung und Wahl von Betriebsräten zu erleichtern, muss weiterverfolgt werden. Deshalb begrüßen wir die im Koalitionsvertrag verankerte Position der neuen Bundesregierung, die betriebliche Mitbestimmung weiterzuentwickeln. Nun müssen zügig auch konkrete Schritte folgen“, betonte Merbitz. Die GEW unterstütze das Vorhaben von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), gegen Arbeitgeber, die die Gründung von Betriebsräten verhindern, künftig strafrechtlich vorzugehen.

Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt

Am Dienstag starten die Betriebsratswahlen in ganz Deutschland. Bis Ende Mai wählen die Beschäftigten in zehntausenden Betrieben ihre Vertreterinnen und Vertreter. Durch das Betriebsrätemodernisierungsgesetz wurde das Wahlalter auf das 16. Lebensjahr gesenkt. Dadurch können mehr Unternehmen Arbeitnehmervertretungen gründen.