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Safer Internet Day

GEW plädiert für Offline-Zeiten von Kindern

Der Safer Internet Day steht in diesem Jahr unter dem Motto „#OnlineAmLimit – dein Netz. dein Leben. deine Grenzen“. „Wir müssen den Blick dafür schärfen, dass ‚Abschalten‘ ein wichtiger Teil der Medienkompetenz ist", erklärt die GEW.

Foto: Pixabay / CC0

Vor dem Hintergrund des Safer Internet Days plädiert die GEW für mehr Offline-Zeiten von Kindern und Jugendlichen. „Generelle Verbote führen nicht zum Ziel. Aber wir müssen den Blick dafür schärfen, dass ‚Abschalten‘ ein wichtiger Teil der Medienkompetenz ist und entsprechend in der Schule ansetzen“, sagte GEW-Vorstandsmitglied und Schulexpertin Anja Bensinger-Stolze in Frankfurt am Main. „Dies erreichen wir aber nicht mit der Arbeitsteilung ‚Schule offline, zu Hause online‘.“ Im Gegenteil: In der Schule und in außerschulischen Bildungseinrichtungen müsse ein kreativer und mündiger Zugang zu Medien gefördert werden.

„Die JIM-Studie 2022 hat gezeigt, dass Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren wieder weniger online sind und mehr offline Aktivitäten wie Sport nutzen.“ (Anja Bensinger-Stolze)

Bensinger-Stolze zeigte sich mit Blick auf die Mediennutzung der Kinder und Jugendlichen zugleich leicht optimistisch: „Die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) 2022 hat gezeigt, dass Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren wieder weniger online sind und mehr offline Aktivitäten wie Sport nutzen. Das ist gerade nach der Corona-Pandemie unheimlich wichtig und macht Mut, dass die ‚Digital Natives‘ besser erkennen, wann sie online das Limit erreicht haben.“ Mit Blick auf suchtgefährdete junge Menschen müssten dennoch die Beratungsangebote an den Schulen ausgebaut werden.

„Einfache Angebote, die alle erreichen, sind besonders wichtig.“ (Ralf Becker)

„Auch in der Beruflichen Bildung und Weiterbildung sind Angebote zur Stärkung der Medienkompetenz wichtig. Internetzugang und Smartphone bedeuten noch lange nicht automatisch, gesellschaftliche Teilhabe zu erlangen“ fügte Ralf Becker, GEW-Vorstandsmitglied Berufliche Bildung und Weiterbildung hinzu.

Die Nutzung sozialer Medien sei zwar niedrigschwellig, aber wer die Strukturen und Mechanismen dahinter nicht kenne, könne schnell persönliche Daten preisgeben oder Fake News weiterverbreiten. „Einfache Angebote, die alle erreichen, sind besonders wichtig“, betonte Becker. „Hier haben zum Beispiel Volkshochschulen eine wichtige Aufgabe.“