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Gemeinschaftsschulen: Schule für alle gelingt

Die Nachricht aus der Berliner Bildungsverwaltung bringt Schwung in die Debatte um die GEW-Forderung nach einer „Schule für alle“: Das Modell Gemeinschaftsschule verzeichne „gute Erfolge“, ihre SchülerInnen „bemerkenswerte Lernzuwächse“.

Diese Erfolge gelten insbesondere auch für SchülerInnen aus eher bildungsfernen Elternhäusern. Damit gelingt der Schule die Entkopplung des Lernerfolgs von der Herkunft. Bescheinigt hat die erfolgreiche Arbeit der Berliner Gemeinschaftsschulen ein Team um die Hamburger Bildungsforscher Johannes Bastian und Ulrich Vieluf, das seit 2008 regelmäßig an den Pilotschulen zu Gast war.

2007 hatte die rot-rote Koalition in Berlin den bundesweit mutigsten Versuch unternommen, eine inklusive Schule für alle anzubieten. In den Gemeinschaftsschulen lernen SchülerInnen ab der ersten Klasse ohne jede äußere Differenzierung. Es gibt weder A-, B- und C- noch FE-/GA-Kurse, kein Probehalbjahr und kein Sitzenbleiben. Erst in der neunten Klasse bekommen die Jugendlichen eine Prognose für den Schulabschluss. Sie können an den Gemeinschaftsschulen auch das Abitur erwerben.

Berliner GEW fordert Gemeinschaftsschule als eigenständige Schulform

Weitere nun vorliegende Ergebnisse: In Deutsch, Englisch, Mathe und Naturwissenschaften lernten die Mädchen und Jungen zwischen 2013 und 2015 deutlich mehr dazu als die Schülergeneration drei Jahre vor ihnen. Verglichen mit den jungen Menschen aus der getesteten Gruppe der Hamburger Schulen des gegliederten Systems machten die Berliner größere Fortschritte in Lesen, Mathe und Englisch; nur in Orthografie und Naturwissenschaften verzeichneten die Forscher kaum Unterschiede.

Besonders viel lernten SchülerInnen in sozial benachteiligten Stadtteilen hinzu. „Was den Lernzuwachs angeht, ist das Ziel, die notorisch enge Bindung von Lernerfolg und sozialer Herkunft zu entkoppeln, erreicht“, sagt Bildungsforscher Vieluf, „und zwar ohne, dass die Leistungsstarken zu wenig gefördert werden.“ Die Berliner GEW fordert nun, die Gemeinschaftsschule als eigenständige Schulform in das Berliner Schulgesetz aufzunehmen, also weder in Form einer Verlängerung des Modellversuchs noch als Sonderform der Sekundarschule.

Den gesamten Artikel von Jeannette Goddar können Sie in der Juniausgabe der "E&W" nachlesen.