Auch Marianne Demmer, Leiterin des GEW-Organisationsbereichs Schule, gehört zu den Erstunterzeichnerinnen des Aufrufs. "Wir wollen, dass behinderte Menschen einbezogen und nicht aussortiert werden, weil wir davon überzeugt sind, dass man gemeinsam mehr erreichen kann", heißt es darin. "Was gar nicht erst getrennt wird, muss später nicht mühsam zusammengeführt werden. Deswegen wollen wir, dass Kinder mit Behinderungen gemeinsam mit nicht behinderten Kindern zur Schule gehen."
Gute Bildung sei Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben, so die Unterzeichner. Auch Kinder mit Behinderungen hätten ein Recht darauf. Deutschland sei europaweit Schlusslicht in Sachen inklusiver Bildung: Nur etwa 15 Prozent aller behinderten Kinder würden hier gemeinsam mit nicht behinderten unterrichtet. In anderen europäischen Staaten seien dies bis zu 90 Prozent.
In dem von der SPD initiierten Aufruf für ein gemeinsames Lernen aller wird Qualität in der gemeinsamen Bildung gefordert, vor allem individuelle Förderung der Stärken und Potenziale jedes einzelnen Kindes. "Gute Bildung kostet Geld. Schlechte Bildung kostet mehr", so das Fazit der Unterzeichner. "Wir sind überzeugt: Wer Investitionen in kleinere Klassen, in mehr Personal und in individuelle schulische Förderung unterlässt, zahlt am Ende drauf."
Gemeinsam mehr lernen
"Gemeinsam mehr lernen: Gute Bildung! Auch für Kinder mit Behinderungen." Diesen Aufruf einer aktuell in Berlin vorgestellten Unterstützerinitiative haben neben Vertreterinnen und Vertretern von Behindertenverbänden und Gewerkschaften die behindertenpolitischen Sprecher/innen aller Bundestagsfraktionen unterzeichnet.