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Fremdenhass im Klassenzimmer

Fremdenfeindlichkeit macht auch vor Klassenzimmern nicht Halt. Das Modellprojekt "Starke Lehrer – starke Schüler" in Sachsen will PädagogInnen an berufsbildenden Schulen im Kampf gegen Rechtsextremismus unterstützen.

Mit zunehmendem Rechtspopulismus in Deutschland verbreiten sich rassistische oder rechtsradikale Positionen auch immer mehr im Schulalltag. Je niedriger das Bildungsniveau der Jugendlichen, umso radikaler deren Parolen, sagt Tom Matthes, Lehrer am beruflichen Schulzentrum für Ernährung, Technik und Wirtschaft des Erzgebirgskreises an den Standorten Annaberg und Zschopau.

Daher gibt es jetzt das Modellprojekt "Starke Lehrer – Starke Schüler", an dem knapp 30 Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeiter von neun sächsischen beruflichen Schulen teilnehmen. In einem dreijährigen Qualifizierungs- und Coachingprozess lernen sie unter Anleitung von Rico Behrens von der Technischen Universität (TU) Dresden, "besser mit rassistischen und antidemokratischen Äußerungen" in den Klassen umzugehen. "Wichtig ist, die Vorurteile und Ressentiments der Jugendlichen nicht einfach zu ignorieren, sondern das Gespräch zu suchen – entweder in den Pausen oder vor der ganzen Klasse."

Frank Böhme, Berufsschullehrer für Politik, Sport und Ethik am Berufsschulzentrum 12 Robert Blum in Leipzig, weiß, dass auch viele Elternhäuser ausländerfeindlich eingestellt sind. "Der größte Teil der Jugendlichen in der berufsbildenden Förderschule kommt aus Hartz-IV-Familien. Diese haben Angst, dass Geflüchtete Sozialleistungen erhalten, die ihnen am Ende des Tages fehlen." Mit zwei Stunden Politikunterricht alle zwei Wochen sei es schwierig, tief sitzenden Fremdenhass aufzubrechen.

Der komplette Artikel von Klaus Heimann ist in der Januarausgabe der "E&W" nachzulesen.