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Erfolgreiche Zusammenarbeit von GEW und NSZZ Solidarność

Zwölf Tage Polnisch oder Deutsch lernen, gewerkschaftliche Themen diskutieren, singen, schwimmen, Pilze suchen: Das ist die Masurenakademie, die vom 9. - 22. August 2014 von der GEW und der Lehrersektion der Solidarność am herrlichen Gimsee in Masuren ausgerichtet wurde.

Fotos: Astrid Schrobsdorff, Antoni Winiarski

Zum 19. Mal fand in diesem Jahr in Nowa Kaletka bei Olsztyn die Sommerakademie Masuren als Kooperationsveranstaltung der GEW mit der Lehrersektion der polnischen Gewerkschaft Solidarność statt.
Vormittags lernten die 17 deutschen und 15 polnischen Kolleginnen und Kollegen auf drei Niveaus die jeweils andere Sprache kennen, übten im Tandem deren Anwendung und absolvierten nachmittags und abends ein umfangreiches Fortbildungsprogramm.

Deutsch-polnischer Austausch

Schulpolitische Schwerpunkte in diesem Jahr bildete die Diskussion um die Arbeitsbedingungen an Schulen in den beiden Staaten, ein Erfahrungsbericht aus einer Inklusionsschule in Niedersachsen, das Ausprobieren von Methoden zum Selbstständigen Lernen, vorbereitet von Teilnehmerinnen und Gewerkschaftsvertretern.

Darüber hinaus konnten als Referenten Professor Dr. Kąkolewski, stellvertretender Direktor des Zentrums für historische Forschung der polnischen Akademie der Wissenschaften, Berlin, und Herr Zdziabek von der Solidarność gewonnen werden. Der erste stellte ein Kapitel aus dem deutsch-polnischen Geschichtsbuch vor, das bald in den Druck gehen soll und von den TeilnehmerInnen der Akademie lebhaft diskutiert und konstruktiv kritisiert wurde. Herr Zdziabek referierte aus einer Studie zur Stimmung in der polnischen Bevölkerung bezüglich der politischen und sozialen Verhältnisse.

Zehn Jahre ist Polen Mitglied der EU und das wurde durch ein Referat des „Vaters der Masurenakademie“, des ehemaligen internationalen Sekretärs der GEW, Dr. Christoph Heise, gewürdigt. Die besondere Bedeutung dieser deutsch-polnischen Gewerkschaftsbegegnung wurde auch in diesem Jahr durch den Besuch des Vorsitzenden der Lehrersektion der Solidarność, Ryszard Proksa, unterstrichen.

 

Lernen und sich erholen

Die TeilnehmerInnen haben nicht nur gelernt und gearbeitet, schließlich haben sie ihren Urlaub in Kaletka verbracht! Einige nahmen täglich vor dem Frühstück am Frühsport teil, einigen begegnete man schon morgens im samtenen Wasser des Gimsees. Der Wald lud zum Joggen und Spazierengehen ein und beim Lagerfeuer ließ es sich vortrefflich reden, träumen oder zur Gitarre singen.

Am Wochenende wurden wir gemütlich über die schöne Krutyna gestakt, besuchten das Kloster der Altgläubigen in Wojnowo und ließen uns bei einer Stadtführung Olsztyns (dem früheren Allenstein) Vergangenheit und Gegenwart erläutern. Einige nutzten die Gelegenheit zum Besuch eines Konzerts im Amfiteatr in Olsztyn.

Traditionsreiche Veranstaltung

Nach 12 Tagen harter Arbeit, aber auch Zeiten der Erholung, wurde jedem Teilnehmer/jeder Teilnehmerin die erfolgreiche Teilnahme am Sprachkurs zertifiziert. So konnte dann am letzten Abend bei kaltem Buffet, mit Sketschen aus den Lerngruppen und ausgelassenem Tanzen gefeiert werden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hoffen, dass die beiden Gewerkschaften auch im nächsten Jahr erneut die Organisation der Masurenakademie übernehmen werden. Die Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit hat uns in diesem Jahr wieder großzügig unterstützt, ebenso das Bildungs- und Förderungswerk der GEW.

Im nächsten Jahr feiert die Masurenakademie ihr 20-jähriges Jubiläum. Die Tagungsstätte Klobuk in Nowa Kaletka am Gimsee erwartet uns.