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GEW-Regionalkonferenz

Eine neue Schulpolitik

Bis 2025 will die GEW ihre schulpolitischen Forderungen für das 21. Jahrhundert erarbeiten. Der Startschuss fiel in Hamburg: Rund 70 Lehrkräfte aus sieben GEW-Landesverbänden stritten leidenschaftlich über Schulstrukturen und pädagogische Leitlinien.

Hamburg – es herrscht Hochbetrieb im Curio-Haus, dem Sitz des GEW-Landesverbandes Hamburg. Im Erdgeschoss läuft in Dauerschleife das Lied des „Prinzen“-Sängers Sebastian Krumbiegel: „Demokratie ist weiblich“, passend zum Workshop-Thema „Schule als Schmiede und Ort von Demokratie“. Ein Stockwerk darüber beugen sich Köpfe über ein Plakat mit Forderungen rund um den Begriff „Qualität“. In fünf Workshops diskutierten schulpolitisch Interessierte aus den GEW-Landesverbänden Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein über Forderungen, aus denen die Bildungsgewerkschaft einen neuen Grundsatzbeschluss erarbeiten will.

„Viele der dort formulierten Positionen tragen weiterhin die Arbeit der GEW und muten fast zeitlos an“, sagt Anja Bensinger-Stolze, im GEW-Hauptvorstand für den Organisationsbereich Schule zuständig und damit Initiatorin des Treffens. „Aber die Welt und die Schule haben sich enorm weiterentwickelt, so dass es einer Aktualisierung bedarf.“ Um die Debatte auf eine breite Basis zu stellen, finden nach der Veranstaltung im Norden im kommenden Jahr zwei weitere Regionalkonferenzen statt. Die Ergebnisse sollen dann zusammengefasst und dem Gewerkschaftstag 2025 vorgelegt werden.

Zum Start in Hamburg hielt Marion Pollmanns, Professorin für Schulpädagogik an der Flensburger Europa Universität, einen durchaus provokanten Impulsvortrag über den schulischen Bildungsauftrag, in dem sie davor warnte, Schule mit Aufgaben zu überfrachten. Einen „Blick zurück nach vorn“ warf Marianne Demmer, die als ehemalige stellvertretende Vorsitzende der GEW um die Jahrtausendwende dafür zuständig war, die Beschlüssen auf den Weg zu bringen. Sie erinnerte an den schier endlosen Kampf um eine Schule für alle – damals wie heute eine der zentralen Forderungen der GEW. Einen neuen Grundsatzbeschluss zu verfassen, sei ein „höchst verantwortungsvolles Unternehmen“, so Demmer: „Wenn die neuen Leitlinien wieder 20 Jahre halten, schreiben wir 2045, das Jahr, in dem die Klimawende geschafft sein muss.“