Vier Monate lang dauerte die Regierungskrise nun schon an, die Gewerkschaften hatten mehrfach zu großen Streiks aufgerufen und Tausende Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schülern waren ihnen gefolgt. Am 28. Januar kam der Durchbruch: Wie Medien berichten, haben die coordination nationale des syndicats de l´éducation (CNSE), ein Zusammenschluss von 15 Bildungsgewerkschaften, mit der Regierung in Ouagadougou eine gegenseitige Vereinbarung zur Verbesserung der bildungspolitischen Situation im Land unterzeichnet. Die Streiks sind damit vorerst ausgesetzt, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler sind an ihre Schulen zurückgekehrt.
Die CNSE konnte dabei wichtige Vorschläge zur Verbesserung durchsetzen.
- Die Erhöhung der Ausgaben für den Bereich Bildung um mindestens 30%.
- Forcierung von Bau und Ausstattung geeigneter schulischer Einrichtungen.
- Frage der Schulgeldfreiheit in Grundschule und Collège.
- Klassengrößen von maximal zwischen 50 und 70 je nach Schulart.
- Vermehrung von Internaten und der Stipendien für Schüler und Studenten.
- Die Lehrkräfte erhalten unter anderem eine Erhöhung des Wohngeldes und zu Beginn jeden Schuljahres Lehrmittel.
Die Verhandlungen über ein neues Bewertungsstatut für Lehrerinnen und Lehrer werden auf spätestens Mai 2018 verschoben. Es soll Ausbildungsvoraussetzungen und Studiengänge für Lehrer regeln. Die Gewerkschaften fordern das Abitur als Voraussetzung für die Ausbildung der Grundschullehrkräfte statt wie bisher der Mittleren Reife.