Zum Inhalt springen

Große Beteiligung am Warnstreik bei INA.KINDER.GARTEN

Nach Jahren ohne Gehaltserhöhung und gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Geschäftsführung hatte die GEW die Beschäftigten des privaten Kita-Trägers INA.KINDER.GARTEN in Berlin für heute zum Warnstreik aufgerufen. Zwölf der 18 Einrichtungen wurden bestreikt, fünf blieben sogar ganz geschlossen.

Fotos: Renate Zander

Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter protestierten während einer Streikkundgebung vor der Kita Neue Steinmetzstraße dagegen, dass ihnen die Geschäftsführung eine längst überfällige faire Lohnerhöhung verweigert. Außerdem habe sie Druck auf Beschäftigte und Betriebsrat ausgeübt, um ihre Vorstellungen ohne Tarifvertrag durchzusetzen und die Belegschaft zu spalten.

Große Solidarität erfuhren die Streikenden durch Unterstützungsschreiben und Grußworte von betroffenen Eltern sowie Belegschaften und Betriebsräten anderer Berliner Träger.

Die GEW hatte seit Dezember 2011 mit INA.KINDER.GARTEN über den Abschluss eines Tarifvertrags verhandelt. "Wir haben unsere Forderungen vom ersten Verhandlungstag an deutlichgemacht", so GEW-Tarifreferent Oliver Brüchert, "aber die Geschäftsführung hat sich mit ihrer Antwort ein halbes Jahr Zeit gelassen. Dann hat sie ein völlig inakzeptables Angebot vorgelegt."

Die GEW fordert, dass die Gehälter aller Beschäftigten von INA.KINDER.GARTEN um sieben Prozent erhöht werden.

Während des Warnstreiks machten die Beschäftigten heute deutlich, dass sie ihre Aktionen fortsetzen wollen, bis der Träger einlenkt. Info:
Bei vielen Freien Trägern verdienen Kita-Beschäftigte deutlich weniger als im öffentlichen Dienst. Das will die GEW ändern. "Die Tarifverträge im öffentlichen Dienst müssen als Leitwährung im gesamten Bereich der Sozial- und Erziehungsarbeit etabliert werden", sagte Norbert Hocke, beim GEW-Hauptvorstand zuständig für Jugendhilfe und Sozialarbeit. Die Zuwendungen, die das Land Berlin an die Freien Träger zahlt, seien in den letzten zwei Jahren um rund zehn Prozent aufgestockt worden. Nach vielen Jahren ohne Gehaltserhöhung erwarteten die Beschäftigten nun, dass dieses Geld auch bei ihnen ankommt.