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Im Rausch der Daten

"Daten sind das neue Öl": Mit diesem Satz beginnt David Bernets Film über das Ringen um ein europäisches Datenschutzgesetz. Mit der Schwarzweißdoku will der Schweizer Filmemacher für Datenschutz sensibilisieren und das Phantom Brüssel erklären.

Quelle: Indi Film / Dieter Stürmer

Spätestens seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden ist klar: Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts - wer sie besitzt, hat Geld und Macht. In Zeiten von Big Data werden wir mit jedem im Internet bestellten Buch, jeder Kartenzahlung, jedem Videoload transparent. Doch wer kontrolliert diesen Zugriff, was bedeutet das für die Gesellschaft und insbesondere für den Einzelnen? Es gehe dabei nicht um das Verbergen kleiner Geheimnisse, sondern um die Kontrolle über persönliche Daten, betont Regisseur Bernet. 

Die Reform des europäischen Datenschutzgesetzes wird seit 2012 diskutiert. Bernet war von Anfang an dabei, sein politisch brisanter Dokumentarfilm über den Entstehungsprozess hat Thrillerqualitäten. Beim Grünen-Politiker Jan Philipp Albrecht (MdEP), dem zuständigen Verhandlungsführer, geben sich die Lobbyisten die Klinke in die Hand. Die Wirtschaft fürchtet um die guten Geschäfte mit dem "neuen Öl". Der Film begleitet Albrecht, aber auch die konservative EU-Kommissarin Viviane Reding, die den Vorstoß für die Reform machte, hautnah. Noch nie zuvor konnte ein Filmteam so tief in das Innere der EU vordringen.

"Democracy - Im Rausch der Daten" eignet sich bestens, um älteren SchülerInnen (ab 16 Jahren) einen vertieften Zugang zu den Themen Datenschutz und europäische Politik zu ermöglichen. Kinofenster.de, ein Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung, empfielt einen Einsatz des Films etwa in den Fächern Politik, Sozialkunde, Deutsch oder Ethik. Auch Themen wie Demokratie, Wirtschaft, Lobbyismus, Internet und Recht können mit Blick auf die Doku behandelt werden.