Flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit können nicht dazu beitragen, Lohneinbußen bei Frauen mit Kindern zu verhindern. Das zeigt die neue Studie „Lohnnachteile durch Mutterschaft“ des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Den Sozialwissenschaftlerinnen Yvonne Lott und Lorena Eulgem zufolge verdienen Mütter, die nach der Elternzeit in Gleitzeit wechseln, im Schnitt sogar noch weniger als vorher.
Die für die Studie beobachteten Frauen, die nach einer Elternzeit von bis zu einem Jahr in den Beruf zurückkehrten, verdienten im Schnitt 6,5 Prozent weniger pro Stunde. Wer mehr als ein Jahr pausierte, bekam danach pro Stunde fast 10 Prozent weniger bezahlt.
Gleitzeit scheine in Deutschland das Stigma von Mutterschaft noch zu verstärken, analysieren die Autorinnen. Sie empfehlen der Politik, neben einem weiteren Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung das Ehegattensplitting abzuschaffen, die Partnermonate bei der Elternzeit zu verlängern und ein Recht auf Familienarbeitszeit einzuführen, bei der beide Partner ihre Arbeitszeit reduzieren.