„Die GEW erwartet von den Behörden, die Chance für eine gerechte und gleiche Besoldung nach A 13 auf Grundlage der Gleichwertigkeit der Ausbildung zu nutzen. Gleichlange Ausbildung und gleichlanger Vorbereitungsdienst müssen als logische Konsequenz eine gleiche Eingangsbesoldung nach A 13 für alle Lehrämter nach sich ziehen. Vor diesem Hintergrund ist eine Schlechterstellung der Lehrkräfte an Grundschulen und in der Sekundarstufe 1 durch eine Besoldung nach A 12 nicht mehr hinnehmbar“, kommentierte die Landesvorsitzende Anja Bensinger-Stolze die Diskussionen über eine Reform der LehrerInnenausbildung in Hamburg.
Bisher gab es in der Hansestadt vier Lehramtsstudiengänge: Gymnasien, Sonderschulen, Berufsschulen sowie Grund-, Haupt- und Realschulen (GHR). Von der Schulbehörde wird nun geplant, den bisherigen Studiengang für GHR in zwei Studiengänge aufzuspalten: einen für Grundschulen und einen für Stadtteilschulen.
Dies sieht die GEW Hamburg kritisch: „Als Gewerkschaft, die eine Schule für alle fordert, sind wir gegen eine weitere Aufspaltung der Lehramtsausbildung. Im Hamburger 'Zwei-Säulen-Modell' aus Stadtteilschulen und Gymnasien führen beide Wege zum Abitur, daher braucht es keine getrennte Ausbildung“, urteilte Bensinger-Stolze.
So hatte es bereits 2012 in Berlin eine Expertenkommission Lehrerbildung unter Pisa-Forscher Jürgen Baumert vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung empfohlen. In Bremen und Schleswig-Holstein wurde ebenfalls, statt die Ausbildung zu trennen, das Sekundarschullehreramt für beide Schulformen geschaffen.